Der 19. Fastenimpuls

14.03.2012

 (DR)

Das Fasten will uns öffnen für den Nächsten. Und so könnten wir uns in der Fastenzeit überlegen: Wer braucht meine Hilfe? Wenn ich die Menschen anschaue, mit denen ich zusammen lebe, mit denen ich zusammen arbeite, denen ich immer wieder begegne - was brauchen die? Wem sollte ich vielleicht einmal einen Brief schreiben, dem ich schon lange keinen Brief mehr geschrieben habe?



Oder wen sollte ich anrufen? Die Nächstenliebe ist keine Leistung, die wir vollbringen sollen. Sondern indem wir den Nächsten lieben, kommt auch in uns das Leben in Bewegung. Jesus sagt ja, "liebe deinen Nächsten wie dich selber". Beides gehört zusammen: die Selbstliebe und die Nächstenliebe. Manche Menschen haben die Nächstenliebe so praktiziert, dass die Selbstliebe vergessen wurde.



Damit haben sie sich überfordert. Aber heute kreisen Viele zu sehr um die Selbstliebe. Eine Psychologin spricht von der Egoismusfalle, dass ich dann in diese Falle des Egoismus hineinfalle und auf einmal totunglücklich bin, weil mein Leben nicht mehr fließt.  Wenn beides im Gleichgewicht ist, dann gehe ich gut mit mir um und mit dem Anderen. Aber die Fastenzeit ist bewusst die Einladung, einmal wegzuschauen von sich. Wo braucht ein anderer mich? Und wenn ich auf ihn zugehe, werde ich selber auch immer beschenkt.