Vatikan untersucht sexuelle Vorwürfe gegen eigenen Mitarbeiter

In der Beichte bedrängt

Die vatikanische Glaubenskongregation untersucht Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen einen eigenen Mitarbeiter. Er soll eine bereits sexuell missbrauchte Ordensfrau während einer Beichte unisttlich bedrängt haben.

Priester im Beichtstuhl / © Harald Oppitz (KNA)
Priester im Beichtstuhl / © Harald Oppitz ( KNA )

Wie die Online-Zeitung "National Catholic Reporter" unter Berufung auf Vatikansprecher Alessandro Gisotti meldete, steht im Visier ein Priester in leitender Position, der 2009 eine bereits sexuell missbrauchte Ordensfrau während einer Beichte seinerseits unsittlich bedrängt haben soll.

Beschuldigter Priester wurde lediglich ermahnt

Die Zeitung zitiert den Vatikansprecher mit den Worten, der betreffende Priester stehe "unter Untersuchung durch die Oberen der Glaubenskongregation, die sich entsprechende Schritte vorbehalten". Der Geistliche ist in der Abteilung für Fragen der katholischen Lehre tätig; die Kongregation übt zugleich strafrechtliche Funktionen bei Missbrauchsdelikten aus.

Die betroffene ehemalige Ordensfrau, Doris Wagner, hatte sowohl ihre Vergewaltigung durch einen österreichischen Ordensgeistlichen als auch das Verhalten des Vatikan-Mitarbeiters, der der gleichen Gemeinschaft angehört, 2012 öffentlich gemacht und angezeigt. Der heute noch in der Glaubenskongregation tätige Priester wurde laut Wagner 2014 von seinen Vorgesetzten verwarnt und "ermahnt, künftig mit Klugheit und Bedacht zu handeln".


Quelle:
KNA
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