Noch kein Entscheid über entpflichteten Priester aus Bedburg-Hau

Frage nach Ermittlungsverfahren

Im Fall des Anfang Dezember entpflichteten katholischen Pfarrers von Bedburg-Hau steht die Entscheidung über ein mögliches Ermittlungsverfahren noch aus. Das Bistum äußerte sich noch nicht.

 (DR)

Bislang sei erst eine vorläufige rechtliche Bewertung vorgenommen worden, sagte der Klever Oberstaatsanwalt Günter Neifer am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Diese sei gemäß den Vorschriften zunächst dem Anzeigensteller, dem Bistum Münster, für eine Stellungnahme zugeleitet worden. Eine Reaktion der Diözese liege noch nicht vor. Erst im Anschluss werde die Entscheidung öffentlich gemacht.

Das Bistum Münster bestätigte den Eingang des Schreibens, machte zum Inhalt aber keine Angaben. Man werde sich gegenüber der Staatsanwaltschaft in den kommenden Tagen positionieren, so Bistumssprecher Stephan Kronenburg.

Pfarrer seit Dezember freigestellt

Der bisherige Leitende Pfarrer der Pfarrei Heiliger Johannes der Täufer war am 10. Dezember von Münsters Bischof Felix Genn zunächst ohne Angaben von Gründen mit sofortiger Wirkung vom priesterlichen Dienst freigestellt worden. Nach Medienberichten soll der Priester an junge Männer zwischen 17 und 19 Jahren SMS-Nachrichten gesendet haben. Darin sei es um sexuelle Aufforderungen bis hin zum Verlangen nach körperlichem Kontakt gegangen.

Laut Bistum war der Geistliche schon an zwei früheren Stationen auffällig geworden; so 2006 in seiner Zeit als Pfarrer von Senden-Ottmarsbocholt und 2011 in Kevelaer. Er habe sich daraufhin einer Therapie unterzogen. Angesichts der jüngsten Ereignisse in Bedburg-Hau nannte es das Bistum einen Fehler, dem Priester wieder eine leitende Aufgabe in der Seelsorge gegeben zu haben.


Quelle:
KNA