Bistum entlässt brasilianischen Priester wegen Sex-Nachrichten

Anschuldigungen eingeräumt

Das Bistum Münster hat einen brasilianischen Priester wegen Sex-Nachrichten auf dem Handy entlassen. Er hatte per WhatsApp pornografische Inhalte mit einem anderen Mann ausgetauscht, wie das Bistum mitteilte.

Neurechte christliche Strömungen sind im Internet aktiv / © Harald Oppitz (KNA)
Neurechte christliche Strömungen sind im Internet aktiv / © Harald Oppitz ( KNA )

Der aus dem Bistum Dourados stammende Geistliche befand sich für ein sogenanntes Sabbatjahr in Deutschland und war seit einem Jahr in der Pfarrei Sankt Franziskus in Duisburg-Homberg tätig. Von der Aufgabe habe die Diözese ihn mit Wirkung vom 2. Oktober freigestellt und ihm zugleich die Ausübung des priesterlichern Dienstes untersagt.

Der Geistliche habe die Anschuldigungen eingeräumt, so das Bistum. Der Bischof des brasilianischen Bistums sei über den Fall informiert. Das Bistum Münster selbst hatte nach eigenen Angaben seit Ende September Kenntnis von den Vorkommnissen.

Kein Verhältnis auf Augenhöhe

Am Samstag habe eine Gemeindeversammlung in Duisburg stattgefunden, bestätigte das Bistum einen entsprechenden Bericht der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Sonntag). Daran nahm auch Münsters Generalvikar Klaus Winterkamp teil. Dieser habe erläutert, zwischen dem Geistlichen und dem Empfänger der Nachricht habe es sich nicht um ein Verhältnis auf Augenhöhe gehandelt.

Vielmehr habe es ein Gefälle gegeben. Der Mann habe sich nicht anders zu helfen gewusst, als sich dem Pfarrteam zu offenbaren. "Es handelte sich ausdrücklich nicht um einen Minderjährigen", so Winterkamp. Das Seelsorgeteam habe gemäß der Präventionsrichtlinien gehandelt und die Bistumsleitung informiert, hieß es weiter. Diese Information sei unabhängig von der derzeitigen Missbrauchsdebatte erfolgt.


Quelle:
KNA