Kirchenvertreter betonen hohen Status des Holocaust-Gedenkens

Erinnerungskultur hochhalten

Kirchenvertreter in Deutschland unterstreichen die Erinnerungskultur zum Tag des Holocaust-Gedenkens. Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick rief zum Gebet für die von den Nationalsozialisten Getöteten auf.

Konzentrationslager Auschwitz / © Harald Oppitz (KNA)
Konzentrationslager Auschwitz / © Harald Oppitz ( KNA )

Gleichzeitig forderte er "nie mehr Genozide und Euthanasie" und betonte "jedes Menschenleben ist heilig". Der Bundestag erinnert dieses Jahr besonders an die Opfer des sogenannten Euthanasie-Programms der Nationalsozialisten.

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch dankte dem vor wenigen Wochen verstorbenen früheren Bundespräsidenten Roman Herzog, der den Gedenktag angeregt und 1996 proklamiert hatte. "Heute vor 72 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit", schrieb Koch in den Sozialen Medien.

Erinnerungskultur hochhalten

Nach den Worten des Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, hat die Erinnerungskultur in Deutschland "einen ganz hohen Status". Dies werde auch daran deutlich, dass sich "eine ganze Nation" über die Äußerungen des AfD-Politikers Björn Höcke zum Berliner Holocaustmahnmal und zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit empöre, sagte Sternberg der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn.

Vor knapp einer Woche hatte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, den Vorschlag gemacht, dass alle Schüler hierzulande mindestens einmal eine KZ-Gedenkstätte oder einen anderen Erinnerungsort besuchen sollten. Sternberg begrüßte diesen Vorstoß. "Ich halte das für ganz wichtig", sagte er. "Das alleine im Geschichtsunterricht zu machen, ist unter Umständen nicht emotional anrührend genug."


Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick / © Nicolas Armer (dpa)
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick / © Nicolas Armer ( dpa )

Erzbischof Heiner Koch / © Oliver Berg (dpa)
Erzbischof Heiner Koch / © Oliver Berg ( dpa )

Thomas Sternberg / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Thomas Sternberg / © Elisabeth Schomaker ( KNA )
Quelle:
KNA