Kirche auf den Philippinen veröffentlicht Gebet gegen Todesstrafe

Gegen Dutertes Plan

Vertreter der katholischen Kirche auf den Philippinen haben ein Gebet gegen die Todesstrafe veröffentlicht. Der Text der Erzdiözese Manila wurde an diesem Sonntag in den Gotteshäusern der Hauptstadt verlesen.

Will die Todesstrafe einführen: Philippinens Präsident Duterte (v.) / © King Rodriguez / Ppd / Handout (dpa)
Will die Todesstrafe einführen: Philippinens Präsident Duterte (v.) / © King Rodriguez / Ppd / Handout ( dpa )

Das berichtet die Online-Ausgabe der Zeitung "Manila Bulletin". Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hatte erklärt, er wolle für mehr als 20 Verbrechen die Todesstrafe wieder einführen. Vor wenigen Tagen hatte der Gesetzentwurf den Justizausschuss des Parlaments passiert.

Nun müssen das Repräsentantenhaus und der Senat zustimmen. Medienberichten zufolge soll das in den kommenden Wochen geschehen. Die Todesstrafe war auf den Philippinen 2006 abgeschafft worden.

Tarnung als "Rufe der Gerechtigkeit"

In dem Gebet heißt es unter anderem, im Land gebe es Schreie nach Rache sowie das Bestreben, die Todeszellen zu füllen und mutmaßliche Täter zu töten, die als Rufe zur Gerechtigkeit getarnt seien: "Lasst stattdessen wahre und anhaltende Gerechtigkeit walten und uns für den Frieden arbeiten."

Duterte steht vor allem wegen seines berüchtigten "Krieges gegen die Drogen" in der Kritik. Bereits im Wahlkampf hatte er geschworen, das mehrheitlich katholische Land mit mehr als 100 Millionen Einwohnern binnen sechs Monaten von Drogenkriminalität und Korruption zu befreien. Seit seinem Amtsantritt Ende Juni wurden mehr als 5.000 Menschen ermordet, entweder durch die Polizei oder durch bewaffnete Banden und Todesschwadronen.                 


Quelle:
epd