Erzbistum Köln hilft nach Zyklon Idai

"Lage ist schlimmer als befürchtet"

Die Lage von hunderttausenden Menschen spitzt sich knapp zwei Wochen nach dem Tropensturm Idai weiter zu. Das berichten Helfer vor Ort. Das Erzbistum Köln will helfen und stellt entsprechende finanzielle Mittel bereit.

Mosambik, Beira: Ein Junge sitzt auf einem umgestürzten Baum vor einer Schule. / © Themba Hadebe (dpa)
Mosambik, Beira: Ein Junge sitzt auf einem umgestürzten Baum vor einer Schule. / © Themba Hadebe ( dpa )

Das Erzbistum Köln stellt nach dem Zyklon Idai und seinen verheerenden Folgen für die Menschen in Mosambik 100.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung. Das gab das Erzbistum am Dienstag bekannt. "Die Bilder, die uns aus Mosambik erreichen, zeigen Wasser, wohin das Auge reicht.

Wir sind sehr dankbar für die Helferinnen und Helfer, die in einer solchen Situation an der Seite der Betroffenen stehen", sagt Referatsleiter Nadim Ammann. Die Soforthilfe gehe an caritas international. Deren lokale Partner helfen vor Ort mit sauberem Trinkwasser, Lebensmitteln und Zeltplanen.

"Es ist egal, wo Helfer ankommen: Überall ist die Lage noch katastrophaler als befürchtet", berichtet auch Jennifer Bose von der Hilfsorganisation Care. Viele Menschen in den drei betroffenen Ländern - Mosambik, Malawi und Simbabwe - hätten alles verloren, fügte ADH-Sprecherin Birte Steigert hinzu. Viele vermissten Angehörige, insbesondere Kinder seien traumatisiert.

Zu wenige Zelte und Toiletten

Flüchtlingscamps seien zunehmend überlastet, berichtete der Nothilfereferent von ADRA, Rene Fechner, aus der Stadt Caia in Mosambik. Auf 400 Schutzsuchende kämen nur 160 vorhandene Zelte, die sich mehrere Familien teilen müssten. Gefährlich seien zudem die Hygienebedingungen, erklärte die Landesdirektorin von Islamic Relief in Malawi, Sherifa Mia. In manchen Lagern gebe es nur zwei Toiletten für über 1.000 Menschen.

Die Versorgungslage sei schon sei Januar schwierig gewesen; der Zyklon habe sie vollkommen zusammenbrechen lassen. Zahlreiche Kinder seien unterernährt.

Durch den Tropensturm war es zu Überflutungen in den drei Ländern gekommen. Derzeit gehen Hilfsorganisationen von mindestens 1.000 Todesopfern und Hunderten Verletzten aus. Nach UN-Angaben sind 1,7 Millionen Menschen von den Folgen des Zyklons betroffen, etwa weil ihre Wohnungen zerstört wurden. Hunderttausende seien in den kommenden Wochen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.


Quelle:
KNA , DR