Gedenkmesse zum Weltjugendtag 2005 in Köln

Guter Impuls fürs ganze Leben

Der ehemalige Aaachener Diözesanbischof Heinrich Mussinghoff war damals, vor 13 Jahren, am Weltjugendtag in Köln selbst dabei. Am Freitag darf er die Gedenkmesse zelebrieren. Noch heute er ist er tief bewegt, sagt er im Interview.

Weltjugendtag 2005 in Köln 2 / © Boecker
Weltjugendtag 2005 in Köln 2 / © Boecker

DOMRADIO.DE: Sie waren damals dabei. Wie haben Sie den Gottesdienst mit dem Papst auf diesem Papsthügel erlebt?

Bischof em. Dr. Heinrich Mussinghoff (Hauptzelebrant und Predigt): Es war ein ganz außerordentliches Erlebnis, das mir tief zu Herzen gegangen ist. Und wo man Leute spricht, da findet man immer welche, die sagen: Ich war auch dabei, ich habe es wenigstens im Fernsehen gesehen. Sie sind ganz begeistert von dem, was sie erlebt haben.

DOMRADIO.DE: Der Weltjugendtag in Köln war wirklich ein ganz buntes Glaubensfest. Was haben Sie insgesamt vom Weltjugendtag noch in Erinnerung?

Mussinghoff: Im Wesentlichen hatte Papst Johannes Paul II. den Weltjugendtag noch vorbereitet und Papst Benedikt hat ihn dann durchgeführt. Mich hat besonders die die Stille und Gesammeltheit der Jugend insbesonders bei der Nachtanbetung und die fröhliche und heitere Stimmung auf dem ganzen Feld bewegt.

Eine Million junge Leute - das hätte große Organisationsprobleme bringen können, hat es aber nicht getan, sondern die Polizisten haben alle gesagt: Ihr könnt gerne wiederkommen.

DOMRADIO.DE: Es ist jetzt 13 Jahre her. Was ist denn geblieben vom Weltjugendtag in Köln? Was hallt noch nach bis heute?

Mussinghoff: Einmal ist der Hügel da. An der jährlich stattfindenden feierlichen Messe sehen Sie, dass die Erinnerung wach gehalten wird. Und es gibt eben auch ganz verschiedene Aktionen. Eine dieser Aktionen ist zum Beispiel "Night Fever", wo eine Anbetung mit sehr vielen jungen Leuten stattfindet - sehr still und getragen.

Es ist schön, dass es so etwas gibt und auch durchgehalten wird. Wenn man auf den Weltjugendtag in Köln zu sprechen kommt, dann ist das ein großes Erlebnis, über das die jungen Menschen gern und wunderbar aus eigener Erfahrung erzählen.

DOMRADIO.DE: Was bedeutet es für Sie persönlich, dass sie am Freitag die Gedenkmesse an das Glaubensfest feiern?

Mussinghoff: Ich freue mich und bin dankbar dafür. Ich habe den Tag selbst auch als einen tief zu Herzen gehenden Tag erlebt. Das hatte ich so nicht erwartet. Eine Menschenmenge ohne Konflikte und einfach in einer heiteren, gelösten Stimmung, alle sprachen miteinander - das war ganz wunderbar. Das können wir öfter gut gebrauchen - wir alle.

DOMRADIO.DE: Sie werden am Freitag auf dem Papsthügel um 18.30 Uhr die Messe feiern und predigen. Ohne jetzt schon zu viel zu verraten. Was werden Sie den jungen und auch den älteren Menschen, die dort hinkommen, mit auf den Weg geben?

Mussinghoff: Ich werde daran erinnern, dass wir solche Erlebnisse des Glaubens, des gemeinsamen Singens und Betens haben müssen. Das muss sich dann auch natürlich in Taten und Aktionen weiter fortsetzen. Das ist etwas ganz Schönes. Ich glaube, das braucht eigentlich jeder Jugendliche, der wirklich zum Glauben kommen will.

So tiefe Erlebnisse, die die Zeit überdauern. Das wünsche ich jedem jungen Menschen, dass er so etwas tut und sich auch inspirieren lässt von Leuten, die das miterlebt haben und die das weitergeben. Eigentlich sollte jeder Jugendliche, der katholisch ist und viele andere auch, das einmal oder bis zu dreimal im Leben erfahren haben. Von daher ist es ein guter Impuls fürs ganze Leben.

Das Interview führte Sylvia Ochlast.

 

Papst Franziskus segnet ein Kruzifix, welches zum nächsten Weltjugendtag nach Panama gebracht wird / © Andrew Medichini (dpa)
Papst Franziskus segnet ein Kruzifix, welches zum nächsten Weltjugendtag nach Panama gebracht wird / © Andrew Medichini ( dpa )
Quelle:
DR