Weihbischof Puff erklärt Veranstaltungsreihe

"Kein konzipierter Kurs irgendeiner Gemeinschaft"

Weihbischof Ansgar Puff erklärt in seiner Predigt am Ostermontag seine Veranstaltungsreihe im Domforum. Der Kölner Stadt-Anzeiger hatte darüber berichtet, Puff werbe mit seinen Flyern verdeckt für eine geistliche Gemeinschaft.

Weihbischof Ansgar Puff / © Katja Früh
Weihbischof Ansgar Puff / © Katja Früh

Weihbischof Puff sagte in seiner Predigt zunächst "ein Bischof darf kein Schwätzer sein." Er rechtfertigte sich in diesem Zusammenhang gegenüber Vorwürfen aus dem Kölner Stadt-Anzeiger vom Samstag (31. März 2018), er instrumentalisiere Veranstaltungen im Kölner Domforum für das "Neokatechumenat". "Diese Abende sind kein konzipierter Kurs irgendeiner kirchlichen Gemeinschaft. Das sind nicht die Katechesen des neokatechumenalen Wegs, auch wenn ich diesen Weg sehr lange kenne und empfehlen kann", so Puff am Ende seiner Predigt.

Fragen stellen und gemeinsam nach Antworten suchen

Er wolle am ersten Abend seiner Veranstaltungsreihe Fragen der Menschen, die kommen, aufnehmen und sammeln. Mit ihnen möchte er gemeinsam nach Antworten suchen. Die Antworten bestimmten dabei mit, was das Thema sein werde. Er richte sich nicht an regelmäßige Gottesdienstbesucher, denn diese hätten "bereits ein festes Fundament in ihrem Glauben." Weihbischof Puff verteilte nach dem Pontifikalamt am Ostermontag am Ausgang des Doms Einladungskarten zu der Veranstaltung.

Nur noch wenige junge Menschen in den Gemeinden

Weihbischof Ansgar Puff begründete seine Veranstaltungsreihe mit dem heutigen Evangeliumstext, indem er zunächst erklärte, dass 13.583 Menschen im Erzbistum Köln im vorvergangenen Jahr (2016) aus der Kirche ausgetreten seien. Es gebe viele Menschen, die der Kirche enttäuscht den Rücken kehrten. Bei seinen Visitationen mache er oft die Erfahrung, dass es nur noch wenig junge Menschen in den Gemeinden gebe. Das Evangelium lehre die Menschen heute auf diejenigen zuzugehen, die Gott nicht nahe seien. Jesus habe selbst viele Fragen gestellt und habe erreicht, dass er den Menschen dadurch näher gekommen sei. Daher sei die Idee, durch Fragen, Antworten für suchende Menschen zu geben, die Intention der Veranstaltungsreihe, die am 16. April 2018 um 20 Uhr im Kölner Domforum beginnt.

Kölner Stadt-Anzeiger hatte über "verdeckte Werbung" berichtet

Der Kölner Stadt-Anzeiger hatte in seiner Samstagsausgabe (31. März 2018) darüber berichtet, dass Puffs Einladung bei vier Chor-Ensembles, darunter auch einer Jugendbewegung, für Aufregung bei den Eltern gesorgt hatte. Die Sorge war, dass es sich dabei um eine "verdeckte Werbung" der neokatechumenalen Gemeinschaft handelt. In dem Bericht war außerdem die Rede davon, dass es sich bei den Veranstaltungen möglicherweise um aufeinander aufbauende Kurseinheiten der Gemeinschaft drehen könnte. 14 Veranstaltungen entsprächen den 14 Einführungskursen des "Neokatechumenats". Diesem Vorwurf widersprach Weihbischof Puff in seiner Predigt im Kölner Dom.


Einladung zu Gesprächsabenden im Kölner Domforum (privat)
Einladung zu Gesprächsabenden im Kölner Domforum / ( privat )
Quelle:
DR