Magere Beute bei Einbruch in Kölner Dom

Sicherheitsmaßnahmen greifen

Der Einbruchstatort war ungewöhnlich: In der vergangenen Nacht rückte die Polizei zum Kölner Dom aus. Doch entwendet wurde nur Werkzeug. Dombaumeister Peter Füssenich ist erleichtert, greifen doch offenbar die Sicherheitsmaßnahmen.

Sicherheit im Kölner Dom / © Oliver Berg (dpa)
Sicherheit im Kölner Dom / © Oliver Berg ( dpa )

domradio.de: In der Nacht von Sonntag auf diesen Montag wurde im Kölner Dom eingebrochen. Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma hatten um 2.30 Uhr die Polizei alarmiert. Daraufhin rückten die Beamten mit zwei Diensthunden an, durchsuchten den Dom und sicherten die Spuren. Nach derzeitigen Ermittlungen geht die Polizei von zwei männlichen Tätern aus. Wie haben Sie von dem Einbruch erfahren?

Peter Füssenich (Kölner Dombaumeister): Ich bin heute Nacht um 3 Uhr angerufen worden. Das ist immer ein Schockmoment, weil man nicht weiß, was genau passiert ist. Aber als das Bild dann klarer wurde, war ich dann wieder beruhigter. Der Einbruch hat ja nicht im Dom-Inneren stattgefunden, sondern im Aufgang zur Turmbesteigung. Da sind Einbruchsspuren entdeckt worden und dort ist auch der Alarm losgegangen. Und in den Werkstätten der Dombauhütte, die im Dach des Doms untergebracht sind, waren die Diebe auch.

domradio.de: Wurde etwas gestohlen?

Füssenich: Wir konnten bisher feststellen, dass Werkzeug gestohlen wurde. Es sind mehrere Werkzeugschränke aufgebrochen worden und es bietet sich ein Bild der Verwüstung. Die Täter sind wahrscheinlich vom Alarmsystem oder von der Polizei überrascht worden. Sie haben viele Werkzeuge liegengelassen und sind dann geflohen. Sie haben relativ wenig Werkzeug mitgenommen. Bohrmaschinen zum Beispiel. Aber alle Werkzeuge sind nummeriert und registriert. Sollten sie auf dem Schwarzmarkt auftauchen, kann man die identifizieren. Also, es ist nochmal glimpflich abgegangen, aber leider müssen wir heute die Turmbesteigung für die Touristen schließen, hoffen aber, dass die Turmbesteigung am Dienstag wieder geöffnet werden kann.

domradio.de: Wie sieht generell das Sicherheitskonzept des Doms aus?

Füssenich: Der Dom wird Tag und Nacht bewacht. Es gibt verschiedene Sicherheitssysteme, die ich jetzt nicht verraten kann, aber es sind auch Aufnahmen von Kameras gemacht worden, die relativ klar sind. Man muss noch abwarten, ob die Täter zur Fahndung ausgeschrieben werden können. Aber wir sind in einem guten Kontakt mit der Kölner Polizei, die ein besonderes Auge auf den Kölner Dom hat.

domradio.de: Wird sich durch den Einbruch das Sicherheitskonzept verändern?

Füssenich: Es hat sich gezeigt, dass das Sicherheitskonzept im Wesentlichen greift. Alle Sicherheits- und Alarmsysteme haben gut funktioniert. Die Alarmkette hat auch gut funktioniert. Das hat sich auch darin gezeigt, dass die Diebe panikartig geflohen sind.

Das Interview führte Silvia Ochlast.


Quelle:
DR