Erzbistum Köln mit Angeboten für Paare zum Valentinstag

Gottes Segen und flackerndes Licht

Den Valentinstag können Paare zum Anlass nehmen, über ihre Liebe zueinander nachzudenken - und auch um einen speziellen Segen im Kölner Dom zu erhalten. Was dahinter steckt, erklärt der Kölner Domdechant Robert Kleine im Interview.

Gottesdienst für Verliebte am Valentinstag / ©  Harald Oppitz (KNA)
Gottesdienst für Verliebte am Valentinstag / © Harald Oppitz ( KNA )

domradio.de: Sie feiern am Valentinstag einen Gottesdienst für Verliebte im Kölner Dom. Wie muss man sich das vorstellen?

Robert Kleine (Kölner Stadt- und Domdechant): Es sind Paare eingeladen - ob das frisch Verliebte sind oder Ehepaare, die schon lange zusammen sind - darüber nachzudenken, dass Liebe ein Geschenk und eine Beziehung zwischen zwei Menschen ist. Für uns als Christen hat zudem Gott seine Hand im Spiel. Deshalb mündet das in einem Segen, damit es einen guten gemeinsamen Weg für die Paare gibt.

domradio.de: Es gibt den Segen auf Fürsprache des heiligen Valentins. Was ist das Besondere an diesem Segen?

Kleine: Valentin war im 3. Jahrhundert Bischof in Rom. Es heißt, er habe Paare getraut, die damals gar nicht heiraten durften, weil beispielsweise ein Sklave Teil dieses Paares war und hat ihnen Blumen geschenkt. Er hat ihnen davon erzählt, dass Gott ihren Bund segnet und ihre Liebe mitträgt. Die Kirche sagt ja auch, dass die Ehe ein Abbild der Liebe und des Bundes ist, den Gott mit uns Menschen geschlossen hat. Das wird im Gottesdienst am Valentinstag in Texten zum Tragen kommen. Wir werden auch Zeugnisse von Menschen hören, die schon lange zusammen sind, sich lieben und teilweise schon lange verheiratet sind. Dann gibt es diesen Segen, der den Paaren und der jeweiligen Einzelperson des Paares gilt. Es ist keine vorweggenommen Verlobung und schon gar keine Eheschließung, sondern ein Wunsch Gottes, den eigenen Weg zu gehen und zu schauen, dass Gott diesen Weg mit begleitet. Da hat Valentin vor rund 1.700 Jahren auch den Paaren schon mit auf den Weg gegeben.

domradio.de: Sie als Priester leiten den Gottesdienst. Als Geistlicher leben Sie ohne Partnerin. Wenn Sie all die glücklichen Paare sehen, denken Sie da nicht auch: schade eigentlich für mich?

Kleine: Ich freue mich über jedes Paar, das in den Gottesdienst kommt. Ich habe im Laufe meiner nun fast 25 Jahre als Priester auch ganz viele Paare und Freunde, bei denen die Beziehung noch hält, getraut. Ich habe mich entschieden, einen anderen Weg zu gehen. Das ist ja auch das, was wir unter Berufung verstehen. Ehe und Familie ist eine Berufung, aber sicher auch das Priesteramt. Meine Eltern sind seit über 50 Jahren glücklich verheiratet. Also, ich weiß den Wert von Ehe zu schätzen und weiß sicherlich auch, dass das nicht immer einfach ist. Dass das gelingen kann - mit einem kleinen Segen als Unterstützung - wäre für mich wunderbar.

domradio.de: Dieser Gottesdienst im Kölner Dom ist ja längst nicht alles, was das Erzbistum zum Thema Valentin und Liebe in diesen Tagen anbietet. Was gibt es noch für Paare mit Blick auf den Valentin?

Kleine: Wir bieten in verschiedenen Kirchen - auch in Köln - eine sogenannte Valentinskerze mit einem besonderen Logo an. Diese stehen dort, wo sonst die Opferkerzen sind. Sie sind dafür gedacht, dass man für denjenigen, den man liebt, eine Kerze anzündet. Ein Licht ist ja auch ein schönes Zeichen, ein schönes Symbol, das wärmt, das erhellt. Bei Liebenden sagt man ja öfter, dass ein "Funke übergesprungen" sei. Liebende strahlen auch oftmals über das ganze Gesicht. Das Licht der Kerze ist also ein schönes Bild dafür. Man kann die Kerze aber auch anzünden, wenn derjenige, den man liebt, vielleicht gerade krank oder in Schwierigkeiten ist. Eltern können die Kerze auch für ihre Kinder anzünden oder umgekehrt. Die Kerzen werden aber vor allem auf der Hohenzollernbrücke am Nachmittag des Valentinstages verteilt, denn da hängen ja viele Liebesschlösser. Manchmal finde ich es allerdings ein bisschen befremdlich, dass ein Vorhängeschloss ein Symbol für Liebe ist, da finde ich die Kerze schon etwas ansprechender.

Das Interview führte Hilde Regeniter.

 

Msgr. Robert Kleine, Stadt- und Domdechant / © Jörg Loeffke (KNA)
Msgr. Robert Kleine, Stadt- und Domdechant / © Jörg Loeffke ( KNA )
Quelle:
DR