Erzbistum Köln mit Halloween-Alternative

Tiefgang statt Horror-Party

Eine Alternative zur Halloweenparty bietet das Erzbistum Köln. Geplant ist eine lange Nacht mit Filmen, Domführung und Gottesdienst. Jugendliche sollen dabei über ihr Leben und ihren Glauben nachdenken. Auch der Bamberger Erzbischof Schick rief Jugendverbände zu Gegenvorschlägen am Vorabend von Allerheiligen auf.

 (DR)

Halloween verführe zu einer oberflächlichen Spaßkultur und förderte zugleich Aberglauben und Ängste vor Geistern, kritisierte der Erzbischof.  Es sei erschreckend, wie dieser für Kinder und Jugendliche schädliche US-Import in Deutschland zunehme. Das christliche Allerheiligenfest sei ein "Bekenntnis zur Menschenwürde und zum Ewigkeitswert jedes Menschen".



Christliche Ursprünge betonen

"Natürlich wollen wir auch auf die Heiligenverehrung in der Kirche aufmerksam machen", so Projektleiterin Katja Birkner. Man wolle Halloween aber nicht verdammen, sondern die christlichen Ursprünge betonen, sagte Jugendseelsorger Dieter Boristowski. Dabei entstehe eine Mischung aus Feiern und Besinnung.



In der Jugendbildungsstätte Haus Altenberg bei Köln steht der Abend vor Allerheiligen (All Hallows Evening) unter dem Motto "Sense and Sensibility".  Um eine andere Perspektive auf die fünf Sinne zu erhalten, wurde die Offene Tür für hörgeschädigte Jugendliche "Bugs-GL" aus Köln als Kooperationspartner gewonnen, wie Birkner erläuterte. Der Abend beginnt am Sonntag um 18.00 Uhr und endet mit dem Gottesdienst am Folgetag um 10.00 Uhr.

Katholiken in Italien fordern Heilige statt Kürbisse

Heilige statt Kürbisse: Auch in Italien machen sich junge Katholiken für eine christliche Alternative zu Halloween stark. Statt Kürbissen solle die Bevölkerung in der Nacht von Sonntag auf Montag Heiligenbilder in die Fenster stellen, fordert die Initiative "Morgenwachen" auf ihrer Internetseite. Dieses "Holyween" solle jedoch keineswegs ein "Anti-Halloween" sein. Es gehe vielmehr darum, die Tradition der Heiligenverehrung wieder ins Bewusstsein zu rufen.



In rund 30 italienischen Städten bleibe in der Nacht von Sonntag auf Montag jeweils zumindest eine Kirche geöffnet, meldet die römische Tageszeitung "Il Tempo" (Donnerstag). Der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, veranstaltet am Samstag in der Innenstadt von Genua einen Umzug zur Wiederentdeckung christlicher Traditionen.



Das berühmteste kirchliche Verdikt über Halloween stammt von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone. "Das Europa des dritten Jahrtausends lässt uns nur Kürbisse und nimmt uns die wertvollsten Symbole", hatte er im November 2009 in der Debatte um Kruzifixe in Schulklassen gesagt.