Seligsprechungprozess für Dr. Friedrich Joseph Haass geht voran

"Heiliger Doktor von Moskau"

Er gilt als Vorbild für Katholiken und Orthodoxe. Mit der unterschiedslosen Zuwendung zu Armen und Benachteiligten ohne Rücksicht auf Konfessionsgrenzen setzte er ein Zeichen brüderlicher Zusammenarbeit: Der aus dem Erzbistum Köln stammende Arzt Dr. Friedrich Joseph Haass, gennant der "Heilige Doktor von Moskau". 1998 nahm das Kölner Erzbistum den Seligsprechungsprozess auf - nun findet in Moskau eine internationale Konferenz über sein Leben statt. Mit dabei sein wird Prälat Dr. Helmut Moll, Beauftragter des Erzbistums für Selig- und Heiligsprechungsverfahren. Im domradio berichtet er über den Stand des Seligsprechungsprozesses.

 (DR)

Sein christliches Engagement sei gerade für das heutige Europa aktuell, das seine christliche Identität in Zweifel zu ziehen scheine, so hat Kurienkardinal Walter Kasper den 1853 Verstorbenen gewürdigt. Wer war dieser Mensch?

Der in Bad Münstereifel geborene Apothekersohn Haass ging 1806 als Augenarzt nach Sankt Petersburg und bald darauf nach Moskau. 1828 wurde er Chefarzt der Gefängniskrankenhäuser und setzte sich für die Verbesserung der Haftbedingungen ein. Für die Kinder der Gefangenen gründete er eine Schule, 1844 auch ein Krankenaus für Obdachlose. In der russischen Volksfrömmigkeit und Literatur hinterließ der 1853 verstorbene "Heilige Doktor" Spuren: Fjodor M. Dostojewski, erinnerte in seinem Werk "Der Idiot" mit der Figur des alten Generals an Haass, Lew Kopelew widmete ihm 1984 einen eigenen Roman.

Buchtipp: Ein Deutscher Arzt als "Heiliger" in Moskau
Die 2. Auflage des Buches über Dr. Friedrich Joseph Haass, den "Heiligen Doktor von Moskau" wurde von der Kirchengemeinde St. Chrysanthus und Daria als Erbe des Verfassers Dr. Anton Hamm herausgegeben. Autoren:  Dr. Anton Hamm, Gerd Teschke,
erhältlich über das Presseamt des Erzbistums Köln, Preis: 17,70 Euro