Pariser "Marsch für das Leben"

Tausende Teilnehmer

Mehrere zehntausend Menschen haben am diesjährigen französischen "Marsch für das Leben" teilgenommen. Die Demonstration gegen Abtreibung und Sterbehilfe fand am Sonntagnachmittag zum elften Mal in Paris statt.

Weltweit umstritten: Abtreibung (dpa)
Weltweit umstritten: Abtreibung / ( dpa )

 Die Veranstalter vom Pariser "Marsch für das Leben" sprachen von mehr als 50.000 Teilnehmern. Die Demonstranten hielten Spruchbänder hoch wie "Sein Baby behalten, bedeutet wahre Freiheit", "Danke, dass ihr mich am Leben gelassen habt" oder "Künstliche Befruchtung geht alle an".

Papst Franziskus sowie 21 französische Diözesanbischöfe hatten die Kundgebung im Vorfeld unterstützt. In einem Grußwort rief der Papst die katholische Kirche zum Einsatz für den Lebensschutz auf. Sie dürfe "nie müde werden, Anwalt des Lebens zu sein". Das menschliche Leben müsse "ohne Bedingungen vom Moment der Empfängnis bis zum natürlichen Tod" geschützt werden. Zu weiteren prominenten Unterstützern des Marsches gehörten der französische Primas, Kardinal Philippe Barbarin, sowie der Präfekt der vatikanischen Gottesdienstkongregation, Kurienkardinal Robert Sarah.

Umstrittener Gesetzesentwurf

In Frankreich wird derzeit über einen Gesetzesvorschlag diskutiert, der eine Strafe für Internetseiten mit "irreführenden Informationen" über Abtreibung vorsieht. Wer im Internet Behauptungen und voreingenommene Darstellungen veröffentlicht, um eine Abtreibung zu verhindern, könnte demnach künftig unter bestimmten Voraussetzungen mit bis zu zwei Jahren Haft oder hohen Geldstrafen belangt werden. Über den Vorschlag soll am Mittwoch in der Nationalversammlung diskutiert werden.

Der Pressesprecher des "Marsches für das Leben", Nicolas Sevillia, verurteilt den Gesetzesentwurf. Zudem fordert er, einige unter Staatspräsident Francois Hollande eingeführte Maßnahmen rückgängig zu machen - etwa den Wegfall der siebentägigen Bedenkzeit vor einer Abtreibung sowie die Einführung der kostenlosen und anonymen Verteilung der "Pille danach" in schulischen Krankenstationen.


Quelle:
KNA