Papst: Trennung von Eheleuten manchmal notwendig

Mehr Rücksicht auf Kinder

Eine Trennung von Eheleuten kann nach Papst Franziskus manchmal "unvermeidlich" und "sogar moralisch notwendig" werden. Dies sei dann der Fall, wenn ein Ehepartner oder die Kinder vor Gewalt oder Ausbeutung in Sicherheit gebracht werden müssten.

Das Familienleben wird in Deutschland geschätzt (KNA)
Das Familienleben wird in Deutschland geschätzt / ( KNA )

Außerdem sei eine Trennung bei Demütigung und Gleichgültigkeit unvermeidlich, sagte der Papst am Mittwoch bei seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz. Es gebe jedoch "Gott sei Dank" auch viele Ehepaare, die aus Glaube und aus Liebe zu ihren Kindern ihrem Eheversprechen auch dann treublieben, wenn eine Wiederbelebung der Ehe unmöglich scheine.

Zugleich forderte der Papst Eheleute auf, mehr Rücksicht auf die Kinder zu nehmen. Sie litten am meisten unter Streit und Trennung. Seelische Verletzungen ließen sich nicht mit "Geschenken und Süßigkeiten" heilen, so Franziskus. "Wenn die Erwachsenen den Kopf verlieren, wenn jeder an sich selbst denkt, wenn Mama und Papa sich gegenseitig Böses antun, leidet die Seele der Kinder sehr, sie empfinden ein Gefühl der Verzweiflung", so der Papst.

Mehr Fürsorge für Geschiedene und unverheiratet Zusammenlebende

Franziskus verlangte mehr Fürsorge für getrennt lebende Paare, Geschiedene und unverheiratet Zusammenlebende. Jeder kenne Familien in sogenannten irregulären Situationen, so der Papst. Er fügte hinzu, dass ihm dieser kirchenrechtliche Begriff "nicht gefällt". Solche Familien stellten vielmehr Fragen: "Wie können wir ihnen helfen? Wie können wir sie begleiten?"

Der Papst hielt am Mittwoch seine letzte Generalaudienz vor der Sommerpause. Am 5. August werden die Begegnungen mit Pilgern und Besuchern fortgesetzt.


Quelle:
KNA