Caritas beklagt mangelnde Hilfe für Langzeitarbeitslose

Auf dem Abstellgleis

Langzeitarbeitslose erhalten aus Sicht des Deutschen Caritasverbands in der Bundesrepublik zu wenig Unterstützung. Caritas-Präsident Neher äußerte seine Kritik vor dem Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales.

Arbeitslosigkeit (dpa)
Arbeitslosigkeit / ( dpa )

Die Eingliederungs- und Verwaltungsmittel müssten dringend erhöht werden, forderte Caritas-Präsident Peter Neher am Montag in Berlin. "Wir dürfen nicht hinnehmen, dass Menschen auf dem Abstellgleis geparkt werden und ihnen die Teilhabe am sozialen und gesellschaftlichen Leben verwehrt wird", sagte Neher. Viele der Betroffenen hätten gesundheitliche und soziale Probleme und bräuchten gezielte Unterstützung.

Die von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) vorgelegten Programme zur Förderung von Langzeitarbeitslosen erreichten nur rund 43.000 Personen und seien damit zu klein, fügte Neher hinzu. Zudem könne es nicht sein, dass die Programme zu Lasten anderer Fördervorhaben gehe. "Wir brauchen langfristige und verlässliche Förderstrategien und nicht ein mehr an zeitlich befristeten Maßnahmen, die nicht nachhaltig wirken können", erklärte Neher.

Anfang November hatte Ministerin Nahles ein Projekt zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit vorgestellt. Dafür sollen unter dem Aspekt "Soziale Teilhabe" Langzeitarbeitslose staatlich finanzierte Stellen erhalten. Nach Medienberichten sollen für dieses Programm jedoch die Jobcentern in den nächsten drei Jahren rund 750 Millionen Euro weniger an Fördermitteln erhalten.


Quelle:
KNA