Woidke zu 90 Jahre Bistum Berlin: Kirche ist moralische Instanz

"Wirken als moralische Instanz"

Zum 90-jährigen Gründungsjubiläum des Erzbistums Berlin hat Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke dessen gesellschaftliches Engagement gewürdigt: "Brandenburg braucht eine katholische Kirche, die den Zusammenhalt weiter mitverantwortet."

Hedwigs-Kathedrale in Berlin (Erzbistum Berlin)

"In den neun Jahrzehnten ihres Bestehens wirkte und wirkt die Kirche in Berlin und Brandenburg als moralische Instanz, soweit es die sich immer wieder verändernden politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse zuließen", schrieb Woidke in einem am Freitag veröffentlichen Brief an Erzbischof Heiner Koch.

Das Bistum Berlin, 1994 zum Erzbistum erhoben, wurde am 13. August 1930 auf einem Teilgebiet des damaligen Erzbistums Breslau gegründet. Dem heutigen Erzbistum Berlin gehören rund 400.000 Katholiken an, die in Berlin selbst sowie in Brandenburg und Vorpommern leben.

Zusammenhalt weiter mitverantworten

Woidke erklärte, er schätze es, "wenn sich die katholische, aber auch die evangelische Kirche öffentlich zu Wort melden, insbesondere beim Ringen um die besten Lösungen für die wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben". Dazu gehörten Chancengerechtigkeit und die Gemeinwohl-Orientierung. "Brandenburg braucht eine katholische Kirche, die den Zusammenhalt weiter mitverantwortet", betonte der Ministerpräsident. "Dazu gehört die Bekämpfung des Rechtsextremismus, das soziale Engagement in Bildung, Caritas, Pfarrgemeinden und Verbänden und der unermüdliche Einsatz für Geflüchtete."

Angesichts der Corona-Pandemie stellten sich überdies viele Menschen wieder die Frage nach dem Sinn des Lebens, so Woidke weiter. Bei der Beantwortung könne auch die Kirche helfen und Beistand leisten und "die Seele der Menschen umsorgen". Die Kirche trage damit "zu einer Kultur der Offenheit, Toleranz und Menschlichkeit in unserem Land bei".


Dietmar Woidke / © Bernd Settnik (dpa)
Dietmar Woidke / © Bernd Settnik ( dpa )
Quelle:
KNA