Mordanklage im Todesfall Maria Baumer erhoben

Ehemaliger Verlobter unter Verdacht

Die Staatsanwaltschaft hat im Todesfall Maria Baumer Anklage wegen Mordes gegen den damaligen Verlobten des Opfers erhoben. Die frühere Landesvorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung in Bayern war 2013 tot aufgefunden worden.

Absperrband der Polizei / © Bodo Marks (dpa)
Absperrband der Polizei / © Bodo Marks ( dpa )

Der seit Anfang Dezember 2019 in Untersuchungshaft sitzende Beschuldigte bestreitet den Tatvorwurf, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag in Regensburg mitteilte. Die zuständige Schwurgerichtskammer des Landgerichts Regensburg habe nun zu prüfen, ob sie die Anklage zulasse und die Durchführung der öffentlichen Hauptverhandlung anordne. Trotz der erhobenen Anklage gelte für den Angeschuldigten weiter die Unschuldsvermutung.

Indizien sprechen gegen Verdächtigen

Im Dezember hatte die Polizei erneut den früheren Verlobten Baumers unter dem Vorwurf des Mordes festgenommen. Gegen den einstigen Lebensgefährten der 2012 mit 26 Jahren verschwundenen und 2013 tot aufgefundenen früheren Landesvorsitzenden der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) in Bayern sprächen einige Indizien, hieß es.

So habe eine mit neuen Methoden erfolgte chemisch-toxikologische Untersuchung an den sterblichen Überresten Baumers Spuren von Lorazepam festgestellt. Dabei handle es sich um ein starkes Beruhigungsmittel. Ob Baumer damit nur betäubt oder auch getötet worden sei, sei wohl nicht mehr zu klären. Gleichwohl gebe es keine Hinweise darauf, dass sie das Medikament freiwillig eingenommen habe.

Baumer war im Mai 2012 verschwunden

Indes habe der heute 35 Jahre alte Beschuldigte als Krankenpfleger Zugang zu Arzneimitteln gehabt. Zudem habe man am Rechner des Mannes Internetrecherchen rekonstruieren können, sagte damals Staatsanwalt Thomas Rauscher. Gesucht worden sei nach der letalen Dosis Lorazepam und dem Begriff "der perfekte Mord". Ferner ließen sich angebliche Telefonate des Beschuldigten mit seiner Verlobten nach deren Verschwinden nicht bestätigen.

Die 26-jährige Oberpfälzerin Maria Baumer war im Mai 2012 verschwunden, kurz nach ihrer Wahl in das KLJB-Amt. Im September 2013 fand ein Pilzsammler ihre sterblichen Überreste in einem Wald im Landkreis Regensburg. Nach dem Fund wurde ihr Lebensgefährte vorübergehend inhaftiert, aus Mangel an Beweisen aber wieder freigelassen.

Im Dezember 2016 verurteilte das Landgericht Regensburg den Mann zu zwei Jahren Haft auf Bewährung - wegen Kindesmissbrauchs an zwei jungen Regensburger Domspatzen sowie Körperverletzung an einer Patientin im Rahmen seines Berufs als Krankenpfleger.                                                                                    


Quelle:
KNA