Johannes Wübbe wird neuer Weihbischof im Bistum Osnabrück

"In voller Hoffnung glauben"

Papst Franziskus hat den Pfarrer der katholischen Gemeinden in Spelle, Schapen, Lünne und Venhaus (Kreis Emsland), Johannes Wübbe, zum neuen Weihbischof im Bistum Osnabrück ernannt.

Neuer Weihbischof: Johannes Wübbe (Bistum Osnabrück)

Der 47-jährige Priester ist damit Nachfolger von Theodor Kettmann (74), der im November 2011 nach 33 Jahren als Weihbischof in den Ruhestand trat. Wübbe wird am 1. September 2013 im Osnabrücker Dom zum Bischof geweiht.

Der künftige Weihbischof stammt gebürtig aus Lengerich (Kreis Emsland), machte am Gymnasium Leoninum in Handrup sein Abitur und studierte anschließend katholische Theologie in Münster und Freiburg. 1993 wurde er im Osnabrücker Dom vom damaligen Bischof Ludwig Averkamp zum Priester geweiht. Anschließend war Wübbe Kaplan in der Osnabrücker St. Johannis-Gemeinde und Stadtjugendseelsorger, wechselte 1997 als Kaplan nach Meppen und wurde im Jahr 2000 zum Diözesanjugendseelsorger ernannt.

Gleichzeitig war er auch Präses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Osnabrück. Im September 2010 übernahm Wübbe seine derzeitige Aufgabe als Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Spelle, Schapen, Lünne und Venhaus mit rund 9.000 Katholiken.

Weihe am 1. September

Als Leitspruch für seinen bischöflichen Dienst hat Wübbe sich ein Wort aus einem Brief des Apostels Paulus an die Römer gewählt: "In voller Hoffnung glauben" (lat.: "in spe credere", Röm 4,18). Als Weihbischof unterstützt er Diözesanbischof Bode in der Leitung des Bistums Osnabrück. Vom Weihegrad her ist er ein Bischof, hat aber im Vergleich zum Diözesanbischof kein eigenes Bistum, das er leitet. Da aus theologischen Gründen aber zu jedem Bischof ein Bistum gehört, werden Weihbischöfe auf den Titel eines untergegangenen Bistums geweiht. Johannes Wübbe wird deshalb "Titularbischof von Ros Cré", einem ehemaligen Bistum in Irland.

Mit der Weihe von Wübbe am 1. September um 15 Uhr wird im Osnabrücker Dom nach knapp 25 Jahren wieder ein Bischof geweiht. Die bislang letzte Bischofsweihe war die von Hans-Jochen Jaschke am 8. Januar 1989. Jaschke ist Weihbischof im Erzbistum Hamburg.

Stichwort "Weihbischof"

Die Bischofsweihe ist nach der Diakonen- und der Priesterweihe die höchste Weihestufe in der katholischen Kirche. In der Bischofsweihe gibt es keine Unterschiede und Abstufungen mehr. Auch der künftige Weihbischof empfängt die volle Bischofsweihe. Allerdings erhält erst ein Diözesanbischof die volle Jurisdiktion, die geistliche Rechtsgewalt über das Bistum.

Der Weihbischof ist "Helfer" des Diözesanbischofs. In anderen Sprachen wird er deshalb als Hilfsbischof bezeichnet – positiv gemeint, denn er hilft dem Bischof in der Leitung des Bistums. Weihbischöfe gibt es erst seit dem Mittelalter. Als durch die Sarazenen manche Bischöfe vertrieben wurden, nahmen andere Bischöfe sie auf und beauftragten sie aushilfsweise mit Weihehandlungen. Auf die Titel der verloren gegangenen Bischofssitze wurden weiterhin Nachfolger geweiht. Deshalb sind die Weihbischöfe "Titularbischöfe" für untergegangene Bistümer. Weihbischöfe übernehmen auch Aufgaben über das Bistum hinaus: Sie sind Mitglieder der nationalen Bischofskonferenz und können zu den Bischofskonzilien in Rom berufen werden.