Bistum Trier bremst Reform

Keine Großpfarreien zum 1. Januar

Im Bistum Trier wird es vorerst keine Großpfarreien geben. Die Diözese reagierte damit auf eine Entscheidung des Vatikan und stoppte die geplante Pfarreienreform.

Trierer Dom / © Canadastock (shutterstock)

Bischof Stephan Ackermann ziehe die bereits erlassenen Dekrete zur Errichtung von Großpfarreien zurück, sagte Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg am heutigen Dienstag vor Journalisten in Trier. Zum 1. Januar werde es keine neuen Pfarreien geben. Auch die vorgesehenen Wahlen für Gremien der Großpfarreien seien gestoppt.

Am 21. November hatte sich nach Beschwerden einer Gruppe von Priestern und mehrerer Katholiken aus dem Bistum der Vatikan eingeschaltet. Die Kleruskongregation bestimmte, die Zusammenlegung der Pfarreien im Bistum Trier vorerst auszusetzen, um die Kritik sorgfältig zu prüfen.

"Starke Intervention"

Generalvikar von Plettenberg wertet die Nachricht aus Rom als "starke Intervention". Solange der Vatikan nichts entschieden habe, werde das Bistum keinen neuen Zeitplan für die Pfarreireform aufstellen. "Wir wissen uns der Erneuerung des kirchlichen Lebens in unserem Bistum Trier verpflichtet und wollen diese im Einklang mit der Kleruskongregation und dem Päpstlichen Rat für die Gesetzestexte angehen", erklärte von Plettenberg. Derzeit prüfe das Bistum weiter, welche Konsequenzen die Aussetzung der Reform habe. Ziel sei, "Einmütigkeit im Bistum" herzustellen. Offen ließ der Generalvikar, wie das gelingen soll.

Ackermann werde zeitnah gegenüber der Kleruskongregation und dem Päpstlichen Rat für die Interpretation der Gesetzestexte zu den Beschwerden Stellung nehmen, so das Bistum weiter. Zudem werde sich der Bischof am Wochenende in einem "geistlichen Wort" an die Katholiken im Bistum wenden.

"Pfarreien der Zukunft" ausgesetzt

Zudem soll es für die amtierenden Gremien ein Übergangsmandat geben, da keine neuen Räte gewählt werden können und die Amtszeit der alten Gremien ausläuft. Die Anstellungsverhältnisse der Frauen und Männer, die für die Leitung der geplanten Großpfarreien neu eingestellt wurden, sollen beibehalten werden. Mit ihnen werde über andere Einsatzmöglichkeiten gesprochen. Noch offene Stellen für die Leitungsteams der Pfarreien sollen zunächst nicht besetzt werden.

Die in Trier im Anschluss an eine Bistumssynode geplante Reform zielt auf neue Strukturen und inhaltliche Schwerpunkte von Seelsorge und religiösem Leben. Die Reform sieht vor, dass die bisherigen 887 Pfarreien im Bistum zu 35 Großpfarreien zusammengelegt werden sollen. Im Januar sollten 15 "Pfarreien der Zukunft" starten, die weiteren 20 sollten ein Jahr später folgen.


Quelle:
KNA