Kunstaktion in Luzern: Handyklingeln vom Kirchturm

"Wenn dieser bekannte Ton plötzlich von oben erklingt, sind die Leute verwirrt"

Zwei Künstlerinnen bringen die Luzerner Peterskapelle zum Klingeln - und wollen damit zum kritischen Nachdenken über die intensive Nutzung von Moviltelefonen anregen.

Junge Frau mit Handy im Gotteshaus / © Harald Oppitz (KNA)
Junge Frau mit Handy im Gotteshaus / © Harald Oppitz ( KNA )

Vom 16. bis 30. Juli soll von Luzerns ältester Kirche statt Glockengeläut ein Handyklingelton klingeln, wie die "Luzerner Zeitung" am Dienstag berichtet. Mit dieser Aktion wollen die Künstlerinnen Klarissa Flückiger und Mahtola Wittmer eine kritische Gegenüberstellung von Kirche und neuen Medien anregen. Während früher die Glocken den Tagesrhythmus dominierten, hätten heute Mobiltelefone die Oberhand.

Projekt für die Citypastoral

"Mit dieser Installation werden wir dem Handy genau jene Präsenz verschaffen, die es in unserem Alltag einnimmt, ohne dass wir uns dessen bewusst sind", so die Studentinnen der Hochschule Luzern Design & Kunst. Die Kunstaktion beschließt die Reihe von Projekten der Citypastoral, mit denen die Baustelle der Kapelle aus dem 12. Jahrhundert verschönert werden soll, die seit Ende 2017 renoviert wird.

Erzeugt werden die Klänge durch Boxen und ein Mischpult im Kirchturm. Das Signal "Auftakt" eines großen Smartphone-Herstellers habe während der Testphase für interessante Reaktionen gesorgt, sagte Flückiger. "Wenn dieser bekannte Ton plötzlich von oben erklingt, sind die Leute verwirrt." Genau so werde der Diskurs zwischen Kirche und Kunst neu entfacht.


Quelle:
KNA