Schwesig trifft sich mit Erzbischöfen Heße und Koch

"Enge Zusammenarbeit"

Unter sechs Augen sprachen sie über Schulstandorte, Bestattungsgesetz und die ländliche Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern. Viel Gesprächsstoff für Ministerpräsidentin Schwesig und die Erzbischöfe Heße und Koch.

Landtag von Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin / © Jens Büttner (dpa)
Landtag von Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin / © Jens Büttner ( dpa )

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat sich am Donnerstagabend mit den katholischen Erzbischöfen Stefan Heße (Hamburg) und Heiner Koch (Berlin) getroffen. Themen waren die Zukunft der katholischen Schulen, die Bestattungskultur sowie die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesellschaft, wie das Erzbischöfliche Amt Schwerin am Freitag mitteilte. "Mir ist eine enge Zusammenarbeit zwischen der Landesregierung und den Kirchen wichtig", sagte Schwesig im Anschluss an das Gespräch.

Drohen Schulschließungen?

Mit Blick auf die katholischen Schulen in Mecklenburg betonte Schwesig: "Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Lösung für alle betroffenen Schulstandorte finden." Heße erklärte, dass die Schulen in Schwerin und Rostock "ohne jede Frage zukunftsfähig" seien. "Für den Standort Ludwigslust gibt es derzeit Gespräche, deren Ergebnisse in wenigen Wochen erwartet werden." Die drei Schulen, betrieben von der Bernostiftung unter kirchlicher Aufsicht, werden derzeit vom Erzbistum Hamburg auf ihre Wirtschaftlichkeit hin überprüft und bangen um ihre Existenz.

Heße sprach sich gegen eine Reform des geltenden Bestattungsgesetzes und eine Lockerung des Friedhofszwangs bei Urnenbeisetzungen aus. "Wir Seelsorger wissen, dass viele Angehörige im Nachhinein ein großes Problem damit haben, wenn eine Person anonym bestattet oder die Asche irgendwo verstreut wurde." Trauer und Totengedenken bräuchten einen konkreten Ort und konkrete Zeichen. In Mecklenburg-Vorpommern soll eine Expertenkommission die Bestattungskultur unter die Lupe nehmen und prüfen, inwieweit eine Lockerung des Friedhofszwangs möglich wäre. Dafür hatte sich die Mehrheit der Landtagsfraktionen mit Ausnahme der CDU ausgesprochen.

Integration von zugezogenen Katholiken

Koch verwies auf die ländliche Entwicklung in Vorpommern, die der Kirche seinen Worten nach ein großes Anliegen ist. "Entlang der deutsch-polnischen Grenze legen wir einen Schwerpunkt auf die Integration der überwiegend katholischen Polen, die hier zuziehen."

Mecklenburg-Vorpommern ist zwischen zwei katholischen Diözesen aufgeteilt. Der Landesteil Mecklenburg gehört zum Erzbistum Hamburg, der Landesteil Vorpommern zum Erzbistum Berlin. Beide Diözesen haben mit dem Katholischen Büro am Sitz der Landesregierung in Schwerin eine gemeinsame politische Vertretung.


Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig / © Maurizio Gambarini (dpa)
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig / © Maurizio Gambarini ( dpa )

Erzbischof Heße und Erzbischof Koch / © Bernhard Raspels (Kirchenzeitung Koeln)
Quelle:
KNA