Pater Heiner Wilmer wird neuer Bischof von Hildesheim

Von Rom in die Bischofsstadt

Der Ordenspriester Heiner Wilmer wird neuer katholischer Bischof von Hildesheim. Der bisherige Generalobere der Kongregation der Herz-Jesu-Priester wechselt aus Rom in die Bischofsstadt und wird damit Nachfolger von Norbert Trelle.

Hildesheimer Dom / © Emily Wabitsch (dpa)
Hildesheimer Dom / © Emily Wabitsch ( dpa )

Das gaben der Vatikan und das Bistum Hildesheim am Freitag zeitgleich bekannt. Trelle hatte elf Jahre lang an der Spitze der Diözese gestanden.

Der 56-Jährige soll voraussichtlich im September im Mariendom zum Bischof geweiht und in sein Amt eingeführt werden, wie der Vatikan und das Bistum Hildesheim am Freitag zeitgleich bekanntgaben. "Wir haben ihn gewollt", sagte Diözesanadministrator Nikolaus Schwedtfeger, der das Bistum übergansweise bis zur Einführung des neuen Bischofs leitet. Dass Wilmer nach Hildesheim komme, mache ihn von ganzem Herzen froh und dankbar.

Erster Besuch für Mai geplant

Der erste Besuch Wilmers in Hildesheim ist den Angaben zufolge für Anfang Mai geplant. Er wurde am 9. April 1961 in Schapen im Emsland geboren und wuchs auf einem Bauernhof auf. Nach seinem Abitur 1980 am Leoninum in Handrup, einem Gymnasium in Trägerschaft der Herz-Jesu-Priester, trat er ins Noviziat des Ordens in Freiburg ein.

Von 1981 bis 1986 studierte er Theologie in Freiburg sowie Romanistik in Paris. 1987 weihte ihn der Freiburger Erzbischof Oskar Saier zum Priester. Im Anschluss ging er nach Rom an die Päpstliche Universität Gregoriana, um dort Französische Philosophie zu studieren.

Nach der Promotion in Theologie und einem weiteren Studium (Geschichte auf Lehramt) ging Wilmer 1997 für ein Jahr in die USA, um an einer Jesuiten-Highschool in der New Yorker Bronx Deutsch und Geschichte zu unterrichten. Nach seiner Rückkehr wurde er Schulleiter des ordenseigenen Gymnasiums im emsländischen Handrup.

Es warten zahlreiche Herausforderungen

Wilmer wurde 2007 Provinzial der deutschen Ordensprovinz der Herz-Jesu-Priester, seit 2015 steht er als Generaloberer in Rom an der Spitze des Ordens, der sich unter anderem in der Bildung und Erziehung engagiert. 2013 veröffentlichte er das Buch "Gott ist nicht nett" über seinen Glauben und seine Lebensentscheidung, Priester zu werden. Im März erschien von ihm "Hunger nach Freiheit" über die christlichen Wurzeln des Abendlands.

Im Bistum Hildesheim warten zahlreiche Herausforderungen auf den neuen Bischof. Unter anderem wird er nach mehreren Missbrauchsvorwürfen die Glaubwürdigkeit der dortigen Kirche wiederherstellen müssen. Das Bistum zählt rund 610.000 Katholiken und reicht vom Harz bis an die Nordsee.

 

Nach den Vorgaben des Preußenkonkordats bestimmt

Der neue Bischof wurde nach Vorgaben des Preußenkonkordats von 1929 bestimmt. Danach machen das siebenköpfige Hildesheimer Domkapitel, die Bischöfe der Diözesen auf dem Gebiet des ehemaligen Preußen und der Apostolische Nuntius in Deutschland jeweils Vorschläge an die Bischofskongregation in Rom.

Das Gremium stellt daraus für den Papst eine Dreierliste zusammen. Franziskus kann die Namen akzeptieren oder durch andere ersetzen. Seine Dreierliste geht dann zurück an das Domkapitel, das daraus den neuen Bischof wählt. Stimmt der Kandidat zu, teilt das Domkapitel das Ergebnis der Landesregierung und dem Papst mit. Ihm ist die Ernennung vorbehalten.


 

Heiner Wilmer / © SCJ (KNA)
Heiner Wilmer / © SCJ ( KNA )


 

Bischof Norbert Trelle im Portrait / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Norbert Trelle im Portrait / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA