Seitdem wurde "Christ & Welt" im Katholischen Medienhaus Bonn von einer Tochterfirma der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) produziert. Die Auflage liegt bei rund 15.000.
Für den neuen Schritt sei die Firma "ZEIT:CREDO" als hundertprozentige Tochter des Zeit-Verlags gegründet worden, bestätigte der Geschäftsführende Redakteur der "Zeit", Patrik Schwarz, am Montag dem epd in Berlin.
Für 40 Cent mehr gibt´s "Christ & Welt" zur "Zeit" dazu
Zum 1. Oktober soll die von Raoul Löbbert geleitete "Christ & Welt"-Redaktion von Bonn nach Berlin ziehen. Das Budget und die Redaktionsstärke von fünf bis sechs Köpfen bleibt den Angaben zufolge unverändert. Auch am bisherigen Abonnementsmodell werde festgehalten: Wer "Die Zeit" mit der sechsseitigen Beilage "Christ & Welt" bezieht, zahlt pro Ausgabe einen Aufschlag von 40 Cent.
Der Geschäftsführer des Katholischen Medienhauses, Theo Mönch-Tegeder, sagte: "Für mich ist das strategische Ziel, 'Christ & Welt' zu erhalten, erreicht". Er werte es als Erfolg, dass in seinem Haus die Beilage als "Start-up" so weit entwickelt werden konnte, dass sie von der "Zeit"-Tochter übernommen werden kann.
"Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo sagte der "Süddeutschen Zeitung": "Wir glauben, 'Christ & Welt' so am besten absichern und weiterentwickeln zu können." Die Verankerung der Themen Religion und Sinnsuche seien ihm wichtig.
Der "Rheinischer Merkur" lebt weiter
Herausgeber Schwarz erklärte, mit dem Engagement für "Christ & Welt" sei es gelungen, einen Teil des Geistes des "Rheinischen Merkur" zu retten. So verbinde sich inzwischen in "Christ & Welt" die rheinisch-katholisch-konservative Tradition des "Merkur" mit der eher norddeutsch-protestantisch-linksliberalen Ausrichtung der "Zeit".