Bischof Ackermann legt Hirtenbrief zur Diözesansynode vor

"Der Herr setzt auf uns"

Mit einem Hirtenbrief zur anstehenden Trierer Diözesansynode wendet sich der Bischof von Trier, Stephan Ackermann, an die Katholiken in seinem Bistum. Die Synode beginnt Mitte Dezember und domradio.de ist Medienpartner.

 (DR)

In dem am Donnerstag auf der Homepage des Bistums veröffentlichten Schreiben ruft der Bischof dazu auf, mit der Synode bewusst die Situation von Kirche und Gesellschaft in den Blick zu nehmen und das Schmerzliche im Leben der Kirche nicht zu verdrängen. Es gehe um den Weg des Bistums in die Zukunft.

Die Trierer Diözesansynode ist die erste in einem deutschen Bistum seit 23 Jahren. Sie konstituiert sich mit der ersten Vollversammlung der mehr als 250 Synodalen am 13. und 14. Dezember in Trier und ist auf zwei Jahre angelegt. Die abschließende und dann insgesamt fünfte Vollversammlung ist für den Herbst 2015 vorgesehen.

"Wir sind die Kirche des Herrn im Bistum Trier. Diesen Auftrag können und dürfen wir nicht an andere abtreten. Der Herr setzt auf uns", betont Ackermann in seinem Hirtenbrief. "Das", so der Bischof, "ist unsere Verantwortung. Das ist aber zugleich auch unsere Würde als Getaufte im Bistum Trier."

Vier Themenkomplexe

Ackermann nennt vier "große Themenbereiche" für die Synode: Die Frage nach dem Platz der Kirche in der Gesellschaft und die Frage danach, wie man Christ werde und bleibe in einem von Freiheit und Wohlstand geprägten Land, in dem der Glaube an Gott nicht mehr selbstverständlich sei. Des Weiteren die Frage, wie sich der Glaube in Gottesdiensten feiern lasse in Pfarreien, die deutlich größer seien als noch vor einigen Jahren. Zudem soll es in der Synode laut Ackermann darum gehen, Ideen dazu zu entwickeln, wie die vielfältigen Charismen und Begabungen, die es im Bistum gebe, noch mehr Wertschätzung und Förderung erfahren könnten.

Eine Diözesansynode ist eine Versammlung von Klerikern und Laien eines Bistums, die den Bischof im Hinblick auf von ihm vorgelegte kirchliche Themen berät. Einzelheiten einer solchen Synode regelt das Kirchenrecht. Es sieht etwa vor, dass nur der Diözesanbischof eine derartige Synode einberufen und nur er am Ende etwaige Beschlüsse in Kraft setzen kann.

Im Bistum Trier gab es letztmals 1956 eine Diözesansynode. In Deutschland fanden die bislang letzten 1985/1986 im Bistum Rottenburg-Stuttgart, 1989/1990 im Bistum Hildesheim und 1990 im Bistum Augsburg statt. Diözesanforen oder Diözesanversammlungen - wie es Ende April eine im Erzbistum Freiburg gab - mangelt es anders als Diözesansynoden an der genauen kirchenrechtlichen Gestalt.

domradio.de wird mehrere Veranstaltungen der Synode live im Web-TV übertragen, u.a. am 11. Dezember ab 11 Uhr die Pressekonferenz zur Eröffnung der Synode und am 14. Dezember ab 18 Uhr den Abschlussgottesdienst des ersten Synodenblocks.


Der Trierer Bischof Stephan Ackermann (dpa)
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann / ( dpa )
Quelle:
KNA