Nach Angaben des indischen Kardinals Oswald Gracias, eines von zehn Mitgliedern der vom Papst ernannten Redaktionskommission, hat der Text weniger als 100 Abschnitte.
Entstanden ist er auf Grundlage von mehreren hundert Änderungsvorschlägen ("modi") zum ursprünglichen Arbeitspapier der Synode. Nach gründlicher Lektüre werden die Teilnehmer am Samstag über die einzelnen Paragrafen abstimmen. Wie der Erzbischof von Mumbai (Bombay) beim Pressebriefing im Vatikan weiter mitteilte, sind die jeweiligen Abschnitte "eher allgemein" gehalten. Gracias betonte, der Entwurfstext wolle allen Positionen Raum geben, um für das Plenum möglichst akzeptabel zu sein.
Mit Blick auf die Frage der wiederverheirateten Geschiedenen sagte der Kardinal, es gehe um das Gleichgewicht zwischen der unveränderbaren Lehre der Kirche und der veränderten Lebensrealität der Menschen. Seit dem Schreiben "Familiaris consortio" von Johannes Paul II. (1978-2005) seien mehr als 30 Jahre vergangen. Gracias betonte, unter den Modi habe es diesmal weniger konträre Positionen gegeben als bei der Synode vor einem Jahr. Daher sei er zuversichtlich, dass es ein "guter Text" sei.