Katholische Bischöfe treffen sich zur Herbstvollversammlung

Neue, ungewöhnliche Zusammensetzung

Die katholischen Bischöfe Deutschlands treffen sich ab Montag zu ihrer traditionellen Herbstvollversammlung in Fulda. Neben den 69 Kardinäle, Diözesan- und Weihbischöfen ist auch die neue Generalsekretärin dabei.

Deutsche Bischöfe / © Harald Oppitz (KNA)
Deutsche Bischöfe / © Harald Oppitz ( KNA )

Coronabedingt tagen die Bischöfe bis Donnerstag erneut nicht im Priesterseminar, sondern im Stadtschloss in Fulda.

Erstmals nimmt die neue Generalsekretärin der Bischofskonferenz Beate Gilles an den Beratungen teil. Sie ist die erste Frau und Nicht-Geistliche in diesem Amt, das sie am 1. Juli angetreten hatte.

Nach der Entscheidung von Papst Franziskus, sein Rücktrittsangebot nicht anzunehmen, dürfte auch der Hamburger Erzbischof Stefan Heße wieder an der Vollversammlung teilnehmen.

Synodaler Weg im Fokus

Ein Schwerpunkt der Beratungen ist der Fortgang des Reformprozesses Synodaler Weg, dessen zweite Vollversammlung wenig später vom 30. September bis 2. Oktober in Frankfurt stattfindet. Insbesondere der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hatte zuletzt heftige inhaltliche Kritik an bislang veröffentlichten Texten zu den vier Foren des Synodalen Wegs geäußert.

Inhaltlich betrifft dies vor allem den "Grundtext" des Forums zum Thema Macht und Gewaltenteilung in der Kirche. Anfang September hatte Voderholzer in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) erklärt: "Die sakramentale Grundstruktur der Kirche kommt kaum vor, und die Sakramentalität des Bischofsamtes erscheint nicht in der vom Zweiten Vatikanischen Konzil herausgearbeiteten Form. Einige Bischöfe meinen, das läuft auf eine Selbstabschaffung des Bischofsamtes hinaus." Beraten wollen die Bischöfe auch darüber, wie sich der Synodale Weg in Deutschland mit dem vom Papst einberufenen synodalen Prozess der katholischen Weltkirche verzahnen lässt.

Außerdem: Aufklärung und Aufarbeitung 

Erneut wollen sich die Bischöfe mit dem Themenfeld Aufklärung und Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Kirche befassen. Opfer von Missbrauch hatten zuletzt vor allem das Verfahren zur Zahlung von Anerkennungsleistungen durch die katholische Kirche kritisiert.

Ein weiterer Schwerpunkt sind die Wahlen der Mitglieder, der Vorsitzenden sowie der Beraterinnen und Berater der 14 Kommissionen der Bischofskonferenz. Außerdem wird sich die Vollversammlung mit einer Neufassung der Leitlinien zur Jugendpastoral befassen.

Gespräche über Reformen am Rande

Am Rande der Vollversammlung wollen sich auch Vertreterinnen und Vertreter der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) sowie der Initiativen Maria 2.0 und Wir sind Kirche zum Stand der Reformen in der katholischen Kirche und zur Frage der Verantwortung der Bischöfe äußern.


Beate Gilles / © Sascha Steinbach/EPA/POOL (KNA)
Beate Gilles / © Sascha Steinbach/EPA/POOL ( KNA )
Quelle:
KNA
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