Kardinal Marx fordert Courage gegen Hass

"Wie schrecklich ist es, dass unsere Sprache so verroht ist", beklagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstagabend im Münchner Liebfrauendom. Anlass war der Gottesdienst zum Fest Darstellung des Herrn. Dabei gab er zu bedenken, dass möglicherweise später auch so gehandelt werde, wie jetzt gesprochen werde. Mit der Verrohung der Sprache beginne die Gewalt, warnte Marx mit Blick auf die gesellschaftlichen, politischen, aber auch kirchlichen Diskussionen. Gerade in der jüngsten Vergangenheit sei zu spüren gewesen, dass "die Frage nach Orientierung, nach dem rechten Weg, den wir als Person und als Gesellschaft gehen sollen, drängender geworden ist", stellte der Kardinal fest. Die Menschen seien unsicherer geworden und fragten sich, was auf sie zukommen werde in diesem Jahrhundert und wo Halt zu finden sei. Doch die Weihe, wie sie Christen in den Sakramenten erfahren würden, heiße nichts anderes "als ganz ausgerichtet sein auf Gott". So bedeute etwa die Taufe "einen Weg in eine wirkliche Orientierung, die nicht vergeht mit Wahlergebnissen oder Moden".