Kardinal Marx unterstreicht Wirkungskraft von Gottes Wort

Besondere Pflege nötig

Gottes Wort kann nach Überzeugung des Münchner Kardinals Reinhard Marx auch heute noch "die Welt bewegen, ja umwälzen". Es sei Aufgabe der Kirche, dieses Wort hörbar zu machen, sagte Marx am Dienstag bei einem Gottesdienst anlässlich der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Regensburg.

 (DR)

Eine wichtige Hilfe dazu sei das Gebet, vor allem das Vater unser, in dem die ganze Botschaft Jesu zusammengefasst sei. Es zähle zu den "wirkmächtigsten Worten der Menschheitsgeschichte" und müsse von der Kirche daher besonders gepflegt werden.



Marx erinnerte an den kürzlich gestorbenen ehemaligen tschechischen Staatspräsidenten und Intellektuellen Vaclav Havel. Dieser habe in seiner großen Rede zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 1989 eindringlich beschrieben, was Worte und Sätze ausrichten könnten: Regime stürzen, Menschen in Bewegung setzen, aber auch Angst und Schrecken verbreiten, Gewalt hervorrufen und Missverständnisse produzieren.



"Worte können gewaltige Wirkung haben", betonte der Münchner Kardinal. Deswegen müsse mit ihnen immer wieder sorgsam umgegangen werden. Von noch explosiverer Kraft als menschliche Worte sei jedoch das Wort Gottes, "das in Jesus Christus Mensch geworden ist" und die Welt zutiefst verändert habe. Dieses Wort könne auch "durch uns und unseren Kleinglauben nicht zum Schweigen gebracht werden".