Heilige Messe zur Verehrung der Madonna von Fátima

Hunderttausende feiern Marienmesse auf dem Petersplatz

Hunderttausende Gläubige haben auf dem Petersplatz gemeinsam mit Papst Franziskus eine Marienmesse vor der Statue der Madonna von Fatima gefeiert.

Die Madonna von Fátima (dpa)
Die Madonna von Fátima / ( dpa )

Die Messe war der Abschluss eines "Marianischen Tages" im Rahmen des "Jahrs des Glaubens", zu dem am Samstag die Statue der "Madonna von Fatima" aus Portugal nach Rom gebracht worden war. Sie stand während der Messe neben dem Altar. In Fatima erschien nach katholischer Überzeugung die Gottesmutter im Jahr 1917 drei Hirtenkindern. In einem Weiheakt empfahl ihr Papst Franziskus die Sorgen und Nöte der Menschen. "Lehre uns deine Liebe für die Kleinen, die Armen, die Ausgeschlossenen, die Leidenden, für die Sünder und die Verirrten", sagte er. Die Figur der "Madonna von Fatima" kehrt heute per Flugzeug zurück nach Portugal. 

"Gott überrascht die Menschen"

In seiner Predigt rief Franziskus die Menschen auf, dankbar für das Gute im Leben zu sein. "Oft nehmen wir alles selbstverständlich! Und das geschieht auch Gott gegenüber." Das Wort "Danke" sei zudem zentral für das menschliche Zusammenleben. Besonders in den Familien sei es wichtig, "Danke" zu sagen. 

In Maria zeigt sich nach den Worten des Papstes, dass Gott die Menschen überrascht. Sie sei erstaunt gewesen, "dass Gott ausgerechnet sie erwählt hat, ein einfaches Mädchen aus Nazareth, das nicht in den Palästen der Macht und des Reichtums wohnt, das keine außerordentlichen Heldentaten vollbracht hat, das aber offen ist für Gott und fähig, ihm zu vertrauen", führte Franziskus aus.

Keine Gelegenheitschristen

Der christliche Glaube verlangt nach den Worten von Papst Franziskus den täglichen Einsatz. Die Gläubigen sollten sich fragen: "Bin ich ein Gelegenheitschrist, oder bin ich immer Christ?" Eine Kultur des Provisorischen und Relativen dringe auch in die Art und Weise ein, den Glauben zu leben, sagte er auf dem Petersplatz. Christen sollten ihr Bekenntnis aber jeden Tag und in den alltäglichen Handlungen bezeugen, so Franziskus vor mehr als 100.000 Menschen. Dazu gehöre auch, zu grundlegenden Entscheidungen wie der Ehe zu stehen.

Statue von Benedikt XVI. empfangen

Am Samstagnachmittag war die Figur aus dem portugiesischen Wallfahrtsort Fatima, wo nach katholischer Überzeugung die Gottesmutter im Jahr 1917 drei Hirtenkindern erschienen ist, in einer Militärmaschine auf dem römischen Flughafen in Rom angekommen. Nach dem Transport mit dem Helikopter in den Vatikan wurde sie zunächst zur Unterkunft des emeritierten Papstes Benedikt XVI. gebracht, der im Gebet davor verweilte. 

Anschließend nahm Papst Franziskus die Statue vor dem Gästehaus Santa Marta in Empfang. Vor einer Andacht am Samstagabend wurde sie in einer Prozession über den Petersplatz getragen. Zehntausende Pilger winkten ihr dabei der Tradition entsprechend mit weißen Taschentüchern zu. Die von Schweizergardisten und vatikanischen Gendarmen eskortierte Prozession hielt an der Stelle des Attentats auf Papst Johannes Paul II. (1978-2005) im Jahr 1981 an. In der Krone der Figur befindet sich das Projektil, das den Papst damals beinahe getötet hätte.

 


Quelle:
KNA