Papst begrüßt Forschung mit adulten Stammzellen

Keine ethischen Probleme

Papst Benedikt XVI. hat sich entschieden gegen die Forschung mit embryonalen Stammzellen ausgesprochen, da dadurch menschliches Leben vernichtet werde. Die Zerstörung auch nur eines Menschenlebens könne nie den möglichen Nutzen für ein anderes Leben rechtfertigen, sagte er am Samstag vor Medizinern, Biologen und Theologen im Vatikan.

 (DR)

Zugleich ermutigte der Papst die Forschungsarbeit mit adulten Stammzellen, die vielversprechende Möglichkeiten zur Heilung bei chronischen Leiden und Krankheiten biete. Der Papst sprach vor den Teilnehmern eines vom vatikanischen Kulturrrates veranstalteten Kongress zum Thema "Adulte Stammzellen: Die Wissenschaft und die Zukunft des Menschen und der Kultur".



Es gebe Dimensionen der menschlichen Existenz, die außerhalb der Kompetenz der Forschung liegen, betonte der Papst vor den Wissenschaftlern. Wenn diese Grenzen überschritten werden, bedeute dies eine Gefahr, dass die einzigartige Würde und Unverletzlichkeit des menschlichen Lebens Nützlichkeitsüberlegungen untergeordnet werde. Natürlich könne der Menschen Objekt biologischer Forschung sein, sagte der Pontifex. Dennoch dürfe er nie zu einem Instrument reduziert werden, sondern müsse aufgrund seiner transzendenten Würde stets Ziel und Nutznießer aller Forschung sein. Wissenschaftler wie auch Politikern müssten daher ethischen Einwänden gegen bestimmte Forschungsvorhaben Rechnung tragen.



Die Befürworter einer embryonalen Stammzellenforschung machten den Fehler, "das unveräußerliche Recht aller Menschen auf Leben von der Empfängnis bis zum Tod zu leugnen", sagte der Papst. "Die Zerstörung von auch nur einem menschlichen Leben kann nie gerechtfertigt werden, auch nicht mit Blick auf Wohltaten, die sie anderen bringe könne." Ein solches ethisches Probleme stelle sich nicht, wenn man adulte Stammzellen verwende, etwa vom Nabelschnurblut oder von einem Fötus, der aufgrund natürlicher Ursachen gestorben sei.



An dem dreitägigen Kongress im Vatikan nahmen rund 150 Mediziner und Biologen, Philosophen und Theologen teil. Sie tauschten sich über den aktuellen Forschungsstand wie über ethische Aspekte ihrer Arbeit aus.