Papst ruft zu weiterem Engagement im Kampf gegen Aids auf

"Jesus selbst ist allen nahe, die leiden"

Papst Benedikt XVI. hat in Kamerun zu einem fortgesetzten Engagement im Kampf gegen Aids und andere Epidemien aufgerufen. Beim Besuch eines Krankenzentrums in der Hauptstadt Yaounde sprach das Kirchenoberhaupt am Donnerstagnachmittag von einem regen Einsatz der Kirche Kameruns gegen Leiden wie den HI-Virus, Malaria oder Tuberkulose. Er mahnte, diese dringende Aufgabe weiter mit großer Bestimmtheit zu verfolgen.

 (DR)

Zugleich gedachte der Papst aller Menschen in Krankenhäusern oder Spezialkliniken, die unter einer physischen oder psychischen Erkrankung leiden sowie jener, die Wunden von Krieg und Gewalt tragen.

Benedikt XVI. sprach den Betroffenen Mut zu: «Ihr seid nicht allein in eurem Schmerz, denn Jesus selbst ist allen nahe, die leiden.» Der Auferstandene zeige, dass Leiden und Krankheit nicht das letzte Wort hätten. Der Papst bestärkte alle in der medizinischen Pflege Tätigen in ihrer Arbeit. Mit der Begleitung von Leidenden, mit der Sorge und Aufmerksamkeit, die sie ihnen zukommen ließen, leisteten sie einen Akt der Barmherzigkeit und Liebe.

Ärzte und Wissenschaftler hätten die Aufgabe, jede legitime Form der Schmerzlinderung anzuwenden, führte der Papst aus. Sie seien in erste Linie aufgerufen, das menschliche Leben zu schützen und es von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod zu verteidigen. Für jeden Menschen sei der Respekt für das Leben zugleich ein Recht und eine Aufgabe.

Bei seinem Besuch des Zentrums «Card. Paul Emile Leger» wurde Benedikt XVI. von der kamerunischen Sozialministerin Catherine Bakang Mbock, der Direktorin des Zentrums, Grace Fomulu, sowie dem zuständigen Bischof Joseph Djida empfangen. Ein junges Mädchen im Rollstuhl übergab Benedikt XVI. einen großen Blumenstrauß. Auf einem Freigelände des Zentrums begegnete Benedikt XVI. rund 200 Patienten aus verschiedenen Krankenhäusern des Landes.

Das Zentrum «Card. Paul Emile Leger», 1971 auf Wunsch des kanadischen Kardinals Leger (1904-1991) gegründet und seit 1978 in staatlicher Trägerschaft, ist auf die Betreuung von jungen Menschen mit Behinderung und Traumata spezialisiert. Es bereitet Behinderte und benachteiligte Jugendliche auf eine Eingliederung in die Gesellschaft vor. Zu dem Zentrum gehören unter anderem therapeutische Einrichtungen, eine Schreinerei und eine Orthopädie-Werkstatt. Leger zog sich 1968 von seinem Amt als Erzbischof von Montreal zurück, um bis 1979 als einfacher Priester in Westafrika für Kranke und Arme zu arbeiten.