Papst eröffnet Fastenzeit mit Aschermittwochs-Liturgie

Umkehr zu Gott

Papst Benedikt XVI. hat zum Beginn der Fastenzeit zu Gebet, Almosen und Verzicht aufgerufen. Die 40-tägige Bußzeit solle durch die Umkehr zu Gott, einen einfachen Lebensstil, Reue und aktive Nächstenliebe geprägt sein, sagte das Kirchenoberhaupt bei der traditionellen Messe zum Aschermittwoch auf dem römischen Aventin-Hügel.

 (DR)

Die Nächstenliebe solle ganz besonders den Armen und Bedürftigen gelten, führte der Papst bei dem Gottesdienst in der frühchristlichen Basilika Santa Sabina aus. An die Stelle von Oberflächlichkeit, Selbstgefälligkeit und Heuchelei solle eine Gradlinigkeit des Herzen treten.

Während der Messe weihte Benedikt XVI. Asche aus verbrannten Palmzweigen. Als erster empfing der Papst das Aschenkreuz. Der slowakische Kardinal Jozef Tomko, Titel-Kardinal des Gotteshauses, streute ihm als Zeichen der Buße und Reue Asche auf das Haupt. Der Mensch solle sich darauf besinnen, dass er aus dem Staub komme und zum Staub zurückkehre, betete der Papst. Anschließend teilten Priester das Aschenkreuz den übrigen Gläubigen aus.

Begonnen hatte die Aschermittwochs-Liturgie des Papstes mit einem Gebet in der Benediktiner-Kirche San Anselmo, wenige Schritte von dem berühmten «Schlüssellochblick» des Aventin-Hügels entfernt.. Von dort aus zog Benedikt XVI. begleitet von Kardinälen und Bischöfen zur nahe gelegenen Basilika Santa Sabina, die von Dominikanern geleitet wird. Mehrere Tausend Menschen säumten die engen Straßen, durch die die Aschermittwochs-Prozession zog. Nur wenige konnten an der Messe in Santa Sabina teilnehmen. Die meisten verfolgten den Gottesdienst über Lautsprecher auf dem Vorplatz.

Mit dem Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Sie dauert bis zum Gründonnerstag und bereitet als Phase der Besinnung und Umkehr auf Ostern und die Auferstehung Christi vor. Im Vatikan ziehen sich der Papst und die Vertreter der römischen Kurie ab kommenden Sonntag zu einwöchigen Exerzitien zurück. Während dieser Zeit der geistlichen Besinnung sind alle Audienzen und offiziellen Termine im Vatikan abgesagt. Die Meditationen der Exerzitienwoche hält in diesem Jahr der nigerianische Kurienkardinal Francis Arinze.