Papst erinnert an Opfer des Irakriegs

"Hoffnung auf eine Wiedergeburt des irakischen Volks"

Papst Benedikt XVI. hat bei seiner Generalaudienz der Opfer des Irakkriegs gedacht. Er wandte sich mit einem besonderen Gruß an die Angehörigen der 19 Anschlagsopfer von Nassirya. Bei dem Anschlag auf das militärische Hauptquartier des italienischen Kontingents im Irak waren am 12. November 2003 neunzehn Menschen ums Leben gekommen.

 (DR)

Der Papst wörtlich: "Das Gedenken an unsere Brüder und an alle, die das höchste Gut - ihr eigenes Leben - geopfert haben für das edle Ziel des Friedens, unterstütze den Weg der Hoffnung auf eine Wiedergeburt des irakischen Volks, das uns sehr am Herzen liegt."

Derweil wies der katholische Erzbischof von Mossul, Basile George Casmoussa, auf die anhaltende Gewalt in dem Land hin. Die Situation in Mossul werde sowohl für Christen, als auch für Muslime immer kritischer. Bereits die Hälfte der Christen, aber auch viele Muslime seien in das Kurdengebiet, die Türkei, nach Jordanien oder Syrien geflüchtet. Arbeitslosigkeit und kriminelle Banden seien die Hauptprobleme in der 400 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Stadt, so der Erzbischof.

Benedikt: "Die Schrift nicht kennen heißt Christus nicht kennen"
Bei der Generalaudienz hat Papst Benedikt erneut zum Studium der Heiligen Schrift aufgerufen und seine Katechese über den Heiligen Hieronymus fortgesetzt. Dieser Kirchenvater müsse als gläubiger Christ verstanden werden. Sein berühmter Satz "Die Schrift nicht kennen, heißt Christus nicht kennen" bringe dies treffend zum Ausdruck.

Auf deutsch sagte der Papst: "Der heilige Hieronymus hat mit der Bibel gelebt, sie hat ihn gleichsam Tag und Nacht begleitet und er lädt die Gläubigen dazu ein, ihrerseits mit der Bibel einen vertrauten Umgang zu pflegen. Sie ist das Instrument, durch das Gott mit uns redet. Allerdings, so sagt er uns, damit man wirklich Gott hört und nicht irgendwelche Wörter der Vergangenheit, ist es notwendig, zu beten; beten und in die Schrift hineinzugehen und sich von ihr in das Gebet führen zu lassen. Nur so kann man im Wort Gottes voranschreiten. Und es ist notwendig, sie im Mitglauben mit der Kirche zu lesen, weil ja das Volk Gottes das lebendige Subjekt ist, aus dem die Schrift gewachsen ist."

Im Lesen der der Heiligen Schrift lerne der Christ auch, seinen Herrn in Werken der Nächstenliebe zu erkennen: "Christus in den Armen zu kleiden, in den Leidenden zu begegnen, in den Hungernden zu speisen und in den Heimatlosen zu beherbergen. Der Kirchenvater Hieronymus weiß und sagt uns: Das Wort Gottes macht uns zu Menschen. Es erschließt uns die wahren Wege des Lebens und der Heiligkeit. Der heilige Hieronymus mag uns allen ein Vorbild sein in seinem Ringen, das oft nicht leicht war - er hatte ein schwieriges und wildes Temperament -, und uns ermutigen, im beständigen Gebet, im Hören auf Gottes Wort, im Ringen mit Gottes Wort und mit uns selbst den rechten Weg zu finden. Der Herr unseres Lebens schenke euch seinen Frieden und geleite euch auf euren Wegen."