Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat verteilt knapp 40 Millionen Euro

Mit 39,7 Millionen Euro hätten die bewilligten Gelder für das Geschäftsjahr 2010/2011 um mehr als zwei Millionen Euro über denen des Vorjahres gelegen, erklärte Adveniat-Geschäftsführer Bernd Klaschka am Montag in Essen. Auf der Bilanzpressekonferenz verwies Klaschka zwar auf einen Spendenrückgang von rund 15,3 Prozent (7,6 Millionen Euro). Doch mit der Zuführung von 9,8 Millionen Euro aus Rücklagen hätten die allgemeinen Projektförderungen sogar erhöht und in insgesamt 2.859 Projekte fließen können.



Mit Blick auf die zukünftige Arbeit verwies der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck auf den Schwerpunkt der Bildungsarbeit. Trotz des zu beobachtenden Wirtschaftswachstums in vielen Ländern Lateinamerikas habe sich im Zeichen der Globalisierung die Armut auf diesem Kontinent sogar verschärft, erläuterte der Vorsitzende der Bischöflichen Aktion. Bildung sei der Schlüssel gegen die Armut.



Haiti bleibt im Blick

Ganz besondere Herausforderungen stellten sich für Adveniat noch immer in Haiti, hieß es. Zwei Jahre nach den Erdbeben sei die Lage in der Erdbebenregion und im ganzen Land "keinesfalls befriedigend". In Absprache mit der Haitianischen Bischofskonferenz, katholischen Organisationen und Bischofskonferenzen in den USA, Frankreich und Lateinamerika arbeite Adveniat am Wideraufbau der kirchlichen Infrastruktur und von Bildungseinrichtungen. Overbeck kündigte an, im April nach Haiti zu reisen und mit den Partnern zu sprechen.



In diesem Jahr will Adveniat die kirchlichen Basisgemeinden in den Blick nehmen. Die Jahresaktion 2012 wird am 1. Advent in Hildesheim mit Gästen aus Bolivien, Brasilien, Argentinien, Paraguay und Mexiko eröffnet. Seit Beginn der Aktion 1961 förderte Adveniat mehr als 200.000 Projekte mit insgesamt über 2,3 Milliarden Euro.