Ein Leben für Burundi
Nach dem Studium ging Philipp Ziser nach Afrika. Bis heute hat er sich der Arbeit für burundikids e.V. verschrieben.
Nach dem Studium ging Philipp Ziser nach Afrika. Bis heute hat er sich der Arbeit für burundikids e.V. verschrieben.
Seit Monaten eskaliert die Gewalt im ostafrikanischen Staat Burundi. Beobachter warnen mittlerweile vor einem Völkermord, denn das Regime schürt den Hass zwischen Hutu und Tutsi. Wiederholt sich hier die Geschichte?
Wenn in einem europäischen Land gewählt wird, dann bekommen wir das in Deutschland in der Regel mit. Es ist Thema in den Nachrichten und den Zeitungen. Wenn aber anderswo auf der Welt, wie etwa in Afrika Wahlen anstehen, geht das häufig unter.
Der ostafrikanische Staat Burundi ist gerade einmal so groß wie Brandenburg, dafür aber mit gut zehn Millionen Menschen sehr dicht besiedelt. Burundi ist ein typisches Agrarland: Über 80 Prozent der Burundis sind von der Landwirtschaft abhängig. Doch weil die Parzellen und auch die Erträge gering sind, hungern fast die Hälfte aller Menschen in Burundi.
Sein Bruder wurde im Bürgerkrieg ermordet, sein Vorgänger als Erzbischof von Gitega fiel einem Attentat zum Opfer, er selbst lebt mit Morddrohungen: Erzbischof Simon Ntamwana aus Burundi lebt ein gefährliches Leben.
Wer Ruanda hört, denkt automatisch an den Genozid: Mitte der 90er Jahre wurden Schätzungen zufolge bis zu einer Million Menschen dabei getötet. Heute versucht die ruandische Regierung, das Land nach vorn zu bringen. Nicht einfach, wenn 90 Prozent der Bevölkerung auf dem Land lebt und dort vor allem Subsistenzwirtschaft betreibt. Burundi wird gelegentlich "Zwilling" von Ruanda genannt. Vielleicht, weil Land, Bevölkerungsdichte und Probleme ähnlich groß sind und Burundi ebenfalls, wenn auch anders, den Genozid aufarbeitet.