Ich hätte das sich verkleiden können geliebt. Und auch das von Haus zu Hause ziehen. Aber viel mehr noch das Freudebringen. Denn das ist es in Wirklichkeit. Die Sternsingerkinder bringen Freude.
So oft, wenn sich die Türe öffnet, manchmal ganz schnell, als hätten die Bewohner nur auf das Klingeln gewartet, passiert das gleiche: Wenn die Menschen die Sternsingerkinder sehen, geht die Sonne auf. In ihren Augen. „Wir haben schon gewartet. Wie schön, dass Ihr da seid“ hören sie oft.
Wenn sie dann gesungen, erzählt und den Segen angeschrieben haben, dann sollten sie am liebsten noch in die Küche und Kakao trinken. Vielleicht, weil wir alle in unserem Alltag weniger mit Kindern zu tun haben. Immer Kakaotrinken - das geht natürlich nicht. Oder es wird nicht viel mit dem Sammeln für andere Kinder.
Eine Begegnung war besonders bewegend. Die Frau des Hauses stand neben ihrem Mann, nahm mit Tränen in den Augen den Segen an. Herzte die Kinder und sagte: möge Euer Jahr glücklich werden.
Da waren die Kinder doch seltsam berührt: Was hatte die Frau? Zum Glück kannte ich den Hintergrund: bei der Frau war, nach vielen Jahren, der Krebs zurückgekommen. Jetzt hatten die Ärzte ihr keine Hoffnung mehr gemacht. Es war ihr letzter Sternsingerbesuch – und sie wusste das.
Ich habe den Kindern dann erzählt, dass in diesem Fall die Sterne besonders nah waren und sie den Kindern besonders viel Segen mitgeben habe. Weil die Frau bald schon selbst zu den Sternen gehen werde. Die Kinder sind ganz still geworden. Danach waren sie mit noch mehr Eifer bei der Sache. Sie hatten, ich glaube, ein für allemal begriffen, dass sie in dieser Rolle zum Segen werden können. Zum Sternensegen.
Und das wünsche ich an diesem Sonntag Ihnen allen: viel Sternensegen, auf das er reichen möge für ein ganzes, langes, neues Jahr.