Von Absprachen und Einkäufen

Salatkopfeinmaleins

Der halbe Samstag ist vorbei und der Wochenendeinkauf nur halbfertig. Geputzt ist noch nicht, heute Abend ist Abitreffen und morgen kommt Besuch. "Kann einer von Euch zwei Köpfe Salat holen?"

 (DR)

"Kann ich machen", nickt die Große. „Ist genug Brot da?" fragt mein Mann. Brot ist, bei sechs Menschen, davon zwei Jungs im Wachstum, nie genug da. "Wer Salat holt, kann gerne Brot mitbringen" antworte ich deshalb.

Dann will ich anfangen zu putzen. Aber es klingelt an der Tür. Eine Freundin bringt ihre Tochter zur Nachhilfe bei der Ganzgroßen. Die Freundin bleibt auf einen Tee.  Soviel Zeit ist immer. Und zu erzählen gibt es auch genug. So oft sieht man sich ja auch nicht.

Halb fünf. Jetzt muss ich aber endlich mal nachschauen, wann das Abitreffen anfängt. "17 Uhr" sagt mir der Computer. Ähm. Ich bin noch nicht geduscht und 90 km Fahrt habe ich auch vor mir.  "Oh. Könntet Ihr das Bad für mich mit putzen?" frage ich. "Kein Problem" sagt die Große.  Der Salat! - will ich noch sagen, denke es mir im letzten Moment aber lieber nur. Vielleicht habe ich heute mal genug Aufträge gegeben.

Nachts um zwei sinke ich selig ins Bett: was für ein schöner Abend! So viel Wiedersehensfreude und Verbundenheit nach so vielen Jahren. Wie wunderbar!

Beim Frühstück erzähl ich begeistert mit  kleinen Augen. Wir planen den Tag. Wann wir den Besuch abholen fahren, was vorher, von Demo bis zum Geburtstagsbesuch, alles zu tun ist. Und zu kochen. "Habt Ihr an die zwei Köpfe Salat gedacht?" frage ich. Hm, nicken die anderen. "Drei mal". Drei mal?"

Nun, mein Mann sei Brot holen gefahren. Habe aber den Salat vergessen. Das habe die Große gemerkt. Und vom Hundespaziergang zwei Köpfe Salat mitgebracht. Das habe aber auch die Ganzgroße gemerkt und nach ihrer Inlinertour zwei Köpfe Salat mitgebracht. Meinem Mann sei es dann auch aufgefallen - der sei dann noch mal los. Zwei Köpfe Salat holen.

Drei mal zwei macht sechs. Sechs Köpfe Salat also. Da haben wir ja was zu putzen.

Vorher gehe ich aber an den Schreibtisch. Bisschen arbeiten, mich für den schönen Abi-Abend bedanken, diese Kolumne schreiben.

Da kommt eine Email: der Besuch liegt krank im Bett und kann nicht kommen.