UN-Klimagipfel

Letzte Chance für das Weltklima

In Paris beginnt am 30. November der UN-Klimagipfel, der von vielen als letzte Chance für einen globalen Klimavertrag gesehen wird. Wie kann eine Einigung der 196 teilnehmenden Staaten gelingen?

 (DR)

Auch Papst Franziskus hat die Staats- und Regierungschefs dazu aufgefordert, sich bei der UN-Klimakonferenz in Paris vom 30. November bis 11. Dezember 2015 auf konkrete Beschlüsse zu einigen. Erst im Frühjahr hatte er mit seiner Enzyklika "Laudato si" auf die Bedeutung der Schöpfung hingewiesen. Umwelt- und Klimaschutz, achtsamer Umgang mit Ressourcen und Nachhaltigkeit müssten eine der zentralen Aufgaben jedes Christen sein, sagte der Papst.

Doch wird es gelingen, dass sich 196 Staaten auf ein verbindliches Klimaschutzabkommen einigen? Seit dem Umweltgipfel in Rio de Janeiro 1990 verfolgt die Staatengemeinschaft dieses Ziel schon, doch das erste Abkommen, das "Kyoto-Protokoll", nahm nur die Industriestaaten in die Pflicht. 2009 sollte es in Kopenhagen durch ein neues Abkommen ersetzt werden, diesmal für alle Staaten. Doch die angereisten Staats- und Regierungschefs konnten sich nicht einigen. Paris gilt nun vielen als die letzte Möglichkeit für einen globalen Klimavertrag.

Allerdings laufen die Vorbereitungen schleppend. Zwar gibt es schon seit Februar einen offiziellen Verhandlungstext, dieser ist aber bislang eine Ansammlung von strittigen Fragen und Formulierungs-Alternativen. Und die 17 größten Industrienationen, die für 80 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich sind, allen voran die USA und China, können sich nicht auf eine Agenda mit konkreten Verhandlungszielen einigen. Die Ziele sollen verbindlich und gleichzeitig flexibel bleiben, um die Länder nicht zu sehr einzuschränken. Zusagen sollen gemacht werden, doch ihre Einhaltung soll freiwillig sein. Kann so ein Konsens gefunden werden und wird er dazu dienen, das zwei-Grad-Ziel zu erreichen?