Die "Informelle Wirtschaft" in der Kritik

Leben ohne soziales Netz

Ein fester Job? Fehlanzeige! Soziale Absicherung? Nicht dran zu denken – geschweige denn an eine Rente! In Entwicklungs- und Schwellenländern leben 60 bis 80 Prozent aller Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen. Sie zahlen keine Steuern - aber wenn es hart auf hart kommt, können sie auch auf keinerlei staatliche Unterstützung hoffen. Krankheiten werden schnell zur Katastrophe, nach Aus- oder Unfällen kreisen sofort die Pleitegeier. So sieht es aus, das hässliche Antlitz der so genannten "informellen Wirtschaft".

 (DR)

Dass sich dieser informelle Sektor im Zuge der Globalisierung auch bei uns wieder breit macht, hat zuletzt das Beispiel einer großen Drogeriekette gezeigt. Durch Leiharbeit und Lohndumping katapultierte sich der Betrieb in die Negativschlagzeilen -  und führte gleichzeitig vor Augen, wie mühsam erkämpfte Sozialstandards auch hierzulande immer mehr ins Hintertreffen geraten.



Das Internationale Kolpingwerk will gegensteuern und setzt dabei vor allem auf Bildung, Mikrokredite und Versicherungen zu besonders günstigen Bedingungen. Im Rahmen seines Fünfjahresprogrammes "Im Geiste Adolph Kolpings - Samenkörner der Hoffnung in die Arbeitswelt säen" legt das katholische Hilfswerk sein Augenmerk im Jahr 2010 auf die informelle Wirtschaft und prekäre Beschäftigungsverhältnisse.