15 Jahre nach dem Friedensvertrag

Guatemala - der gescheiterte Staat

Am 29. Dezember 1996 wurde einer der brutalsten und längsten Bürgerkriege Lateinamerikas beendet. 36 Jahre lang hatten sich in Guatemala ein militarisierter Staat und eine revolutionäre Guerilla erbittert bekämpft, ein Konflikt, der mehr als 200.000 Todesopfer forderte. Der Frieden gab Hoffnung auf umfassende politische, soziale und wirtschaftliche Reformen und Achtung der Menschenrechte. Heute, 15 Jahre später, ist die Bilanz ernüchternd: Regierung, Polizei und Streitkräfte sind bis in die höchsten Kreise in Drogenhandel und Korruption verstrickt, das Land hat eine der höchsten Mordraten der Welt und mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt in Armut. Guatemala ist das, was Politikwissenschaftler und Journalisten gerne einen "failed state" nennen, einen "gescheiterten Staat". Was ist schief gegangen im "Land des ewigen Frühlings"?

 (DR)

Redaktion: Ina Rottscheidt