Schwabenkinder

Ein Kapitel deutscher Geschichte

Ein Kapitel vergessene Geschichte: Jahrhundertelang zogen Kinder aus den bettelarmen Alpenregionen wie Vorarlberg, Tirol und Graubünden im März nach Oberschwaben, um dort den Sommer über zu arbeiten. Das Thema erzählt ihre Geschichte, besucht wichtige Orte ihrer Reise und spricht mit Nachfahren von Schwabenkindern. Ein beschwerlicher Marsch erwartete die Schwabenkinder; der Arlberg musste überquert werden, dann ging es weiter mit dem Schiff von Bregenz nach Friedrichshafen.

Schwabenkinder - historische Aufnahme / © Anna Kohn (DR)
Schwabenkinder - historische Aufnahme / © Anna Kohn ( DR )

Das Ziel der fünf bis 14-jährigen Jungen und Mädchen war schließlich Ravensburg, wo der "Hütekindermarkt" stattfand. Auf oberschwäbischen Bauernhöfen verbrachten die Kinder dann den Sommer, weideten das Vieh, passten auf kleine Kinder auf oder halfen bei der Ernte. Seit dem 17. Jahrhundert war das gängige Praxis, und noch 1936 arbeiteten Schwabenkinder auf oberschwäbischen Bauernhöfen. Ein Kapitel deutscher Geschichte, das nicht unproblematisch ist - und das heute wieder entdeckt wird.