Was Jugendschöffen machen

Richter in Jeans

"Unvoreingenommen sollte man sein. Und sich entscheiden können". Dorothea ist Jugendschöffin. Wenn sie neben dem Richter sitzt und sich die Anklage im typischen Beamtendeutsch anhört, geht ihr alles Mögliche durch den Kopf. Jugendarrest oder doch nur Sozialstunden? Wenn dann das Urteil ansteht, sagt sie, spielen Gesetze und gesunder Menschenverstand eine wichtigere Rolle als Moralvorstellungen. Die Diplompädagogin ist in Gesetzes-Dingen keine Expertin. Trotzdem sitzt sie seit ein paar Monaten regelmäßig als Ehrenamtliche mit im Gerichtssaal. "Wir haben das gleiche Stimmrecht wie der Hauptamtliche", erklärt Dorothea. Theoretisch könnten sie und ihr Schöffen-Kollege den Richter in der Robe sogar überstimmen.

 (DR)

Unsere Sternzeitreporterin Ana Radic hat die Jugendschöffin Dorothea hinter die Kulissen der Rechtssprechung begleitet und sie gefragt, nach welchen Kriterien sie urteilt und warum sie kein Jura studiert hat. Wir fragen euch: Könntet ihr euch so ein Ehrenamt als Schöffe vorstellen? Findet ihr es gut, dass „normale" Bürger vor Gericht mit entscheiden oder sagt ihr, das sollte doch besser Sache der Juristen bleiben? Schreibt uns ins Sternzeitforum!