Sternzeit am 22.Oktober 2008

Schwester Tom, Methadon bitte!

Wenn Tom seine Patienten auf der Straße trifft, dann tun sie so, als ob sie ihn nicht kennen. Tom ist Pfleger in einer Methadonambulanz. Zwei Mal am Tag verteilt er in der so genannten Substitutionsambulanz des Kölner Gesundheitsamtes Methadon an Junkies. Manchen davon sieht man an, dass sie heroinsüchtig sind, andere hätte man niemals in der Ambulanz erwartet. Und vielen ist es auf der Straße dann peinlich, wenn sie durch Tom mit ihrer Sucht konfrontiert zu werden.

 (DR)

"Manchmal ergibt sich aber auch ein Schwätzchen", sagt Tom, und anstatt wie bei der Ambulanz nur kurz zu reden, "spricht man darüber, wie es ihnen wirklich geht." Viele Ex-Junkies haben dank Toms Hilfe wieder zurück ins Leben gefunden. Sie finden Arbeit, gründen eine Familie - und schaffen es, kein Heroin mehr zu nehmen. "Das macht mich dann richtig stolz und belohnt mich für den Stress."

Unsere Sternzeitreporterin Lena hat "Schwester Tom", wie sich der Krankenpfleger selbst nennt, einen Vormittag lang begleitet. Dabei hat sie mit ihm über seinen Job gesprochen, die Süchtigen in der Ambulanz und darüber, warum er lieber anderen Menschen hilft, anstatt mit Computerzubehör reich zu werden.

Habt ihr schon mal etwas von diesen Methadon-Programmen gehört? Glaubt ihr, dass die Methode Sinn macht? Kennt ihre jemanden, der mit Heroin oder sonstigen Drogen oder Ersatzdrogen zu tun hat? Was glaubt ihr steckt hinter einer Sucht?