Not alone

Red

Blutrot ist die CD einer christlichen Band aus Tennessee, die einem auf den ersten Blick zunächst einmal Angst macht. Schemenhaft drückt sich ein schreiendes Gesicht durch die Röte, im Inneren des Covers gucken einen die vier Musiker mürrisch bis bedrohlich an: Weiß, schwarz und eben rot sind die Farben von Red, die sich selbst als christliche Band sehen, und deshalb sich überhaupt ihren Bandnamen so ausgesucht haben. Rot, die Farbe des Blutes, ist für sie ein zentrales christliches Motiv, und mit ihrem mittlerweile dritten Album verhehlen sie nicht, nicht einfach irgendeine heftig rockende NuMetal-Band zu sein - die Red-Musiker stammen aus christlichen Familien und spielen genauso gerne in Rockclubs wie in Kirchen.

 (DR)

Stellt sich nur ein kleines Problem: Mit diesem Sound kommen sie wahrscheinlich in kaum eine Kirche hinein. Für die Charts allerdings reicht es dicke. Das neue Album "Until we have faces" ist auf Platz 2 in die Billboard-Hitliste gerauscht, 100.000 Exemplare sind schon längst weg. Und wenn man den Zwillingsbrüdern Anthony und Randy Armstrong die Verstärker mal etwas leiser dreht, dann können sie tatsächlich auch weniger brachiale, als eher einfühlsame Sounds.



"Not alone" ist so ein Titel, der an Sanftmütigkeit kaum zu überbieten ist. "Ich werde Deine Hoffnung sein" singen Red darin an eine Person, die sich in dem Moment hoffnungslos fühlt, kein Licht mehr sieht und sich aufgegeben hat. Der "Ich-Erzähler" in diesem Song dürfte aber wohl kaum der Songwriter sein, als viel mehr Gott, dessen Versprechen es ist, zu retten den, der da glaubt. "Not alone" - die sanfte Seite der NuMetal-Band Red und ihrem neuen Album "Until we have faces".



Autor: Daniel Hauser