Ein beschwerlicher Marsch erwartete die Schwabenkinder; der Arlberg musste überquert werden, dann ging es weiter mit dem Schiff von Bregenz nach Friedrichshafen. Das Ziel der 5 bis 14-jährigen Jungen und Mädchen war schließlich Ravensburg, wo der "Hütekindermarkt" stattfand. Auf oberschwäbischen Bauernhöfen verbrachten die Kinder dann den Sommer, weideten das Vieh, passten auf kleine Kinder auf oder halfen bei der Ernte. Seit dem 17. Jahrhundert war das gängige Praxis, und noch 1936 arbeiteten Schwabenkinder auf oberschwäbischen Bauernhöfen. Ein Kapitel deutscher Geschichte, das nicht unproblematisch ist - und auf dessen Spuren man heute wandern kann.
Buchtipps
Das Leben eines Schwabenkindes in Romanform: Elmar Bereuter: Die Schwabenkinder. Piper Taschenbuch, 400 Seiten, 9,95 Euro
Die Routen der Schwabenkinder zum Nachwandern:
Elmar Bereuter: Schwabenkinder-Wege. Schweiz und Lichtenstein. Bergverlag Rother 2014, 14,90 Euro.
Elmar Bereuter: Schwabenkinder-Wege. Oberschwaben: Bregenz, Friedrichshafen, Ravensburg. Wolfegg. Mit GPS-Tracks. Bergverlag Rother 2011, 14,95 Euro.