Zelenkas Requiem in D

Hoffnungsvolle Totenmesse

Weniger eine hoffnungslose Totenklange als vielmehr ein Hymnus über die Auferstehung: Zelenkas Totenmesse überrascht mit Klangpracht.

Silhouette der Hofkirche in Dresden (links) / © Arno Burgi (dpa)
Silhouette der Hofkirche in Dresden (links) / © Arno Burgi ( dpa )

Zelenka komponierte das Requiem unter hohem Zeitdruck für die Beerdigung von Landesherr August dem Starken, Das Werk folgt dem traditionellen Aufbau der lateinischen Totenmesse, so wie er bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil vor 50 Jahren üblich war. Die heutigen Hörgewohnheiten sind stark von Mozart und seinem sehr düsteren Requiem bestimmt. Zelenkas Werk entstand 60 Jahre früher und klingt insgesamt heller und freundlicher, musikalisch scheint die Hoffnung auf Auferstehung der Toten zu überwiegen. Musikalisch konnte Zelenka aus dem Vollen schöpfen und setzte die komplette Hofkapelle ein. Besetzt ist das Werk für Gesangssolisten, Chor und großes Orchester mit buchstäblich Pauken und Trompeten – geschuldet ist die üppige Ansammlung so vieler Musiker dem Hofzeremoniell in Dresden. Doch insgesamt trifft Zelenka im Laufe des Werkes genau den Ton einer Totenmesse und schafft so ein eindringliches Werk, das einerseits viele musikalische Farben bereithält, andererseits mit hoher Intensität den geistlichen Gehalt der Totenmesse ausdrückt.

Weiteres Programm:

Ausgesuchte Aufnahmen der Academy of Saint Martin in the fields zum Tod von Gründer und Leiter Sir Neville Marriner.