Musik und neue CDs zur Karwoche und Ostern

"O anima mea"

Passend zum Palmsonntag als Beginn der Karwoche erklingt in der Sendung geistliche Musik von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Heinrich Schütz. Außerdem gibt es die Vorstellung der CD „absorta est – von Zuversicht und Seligkeit“; das Solo-Debütalbum des Countertenors Jan Börner beinhaltet bekannte und unbekannte Werke aus dem 17. Jahrhundert und bietet klangliche Überraschungen.

Kreuz im Schnee (dpa)
Kreuz im Schnee / ( dpa )

Programm u. a.:

Joseph Haydn: Oratorium "Die sieben letzten Worte unseres Erlösers"

Heinrich Schütz: Die sieben Worte Jesu

CD-Tipp: Jan Börner, Countertenor, und das Ensemble Il Profondo haben Geistliche Kantaten und Konzerte des 17.  Jahrhunderts eingespielt, von den 10 Werken sind drei zum ersten Mal überhaupt aufgenommen worden. Passend zur Karwoche und Ostern thematisieren die Kompositionen die Vergänglichkeit des Menschen, den Gedanken der Buße und die Hoffnung auf das Ewige Leben bei Gott. „Absorta est“ - von Zuversicht und Seligkeit, so lautet der Titel der CD.

Alle Komponisten der CD sind einem breiten Konzertpublikum eher weniger bekannt; Namen wie Johann Rosenmüler, David Pohle oder Johann Christoph Bach sind aber Liebhabern von Alter Musik durchaus vertraut. Doch auch die anderen, unbekannteren Komponisten zeigen in ihren Werken eine hohe Qualität.

Jan Börner als Countertenor überzeugt mit seiner souveränen Stimmführung, spitze Töne oder Kompromisse bei der Gesangstechnik sucht man vergebens. Stattdessen interpretiert er lebendig und gefühlvoll die geistlichen Kompositionen, statt musealem Charakter präsentiert er farbig und flexibel die Musik.

Großen Anteil am Gelingen dieser Einspielung trägt auch das Ensemble Il Profondo. Eigentlich eine reine barocke Generalbassgruppe, haben sich die Musiker um Geigen ergänzt. So kommen außerdem Theorben, Erzlaute, Kontrabass und ein Bassdulzian zum Einsatz. Die Instrumentalisten überzeugen ebenfalls mit ihrer farbigen und lebendigen Interpretation. Historisch bestens informiert, sorgen die Musiker dafür, dass die alte Musik auch heute noch die Herzen der Zuhörer erreicht.

Absolutes Highlight aus instrumentaler Hinsicht und ein Schmankerl für gute Ohren ist die originale italienische Prozessionsorgel aus dem 17. Jahrhundert, die als Begleitinstrument eingesetzt wird. Ihre Blasebälge müssen von einem so genannten Kalkanten betätigt werden, das heißt, von Hand muss dafür gesorgt werden, dass die Pfeifen genug Luft zum Klingen erhalten. Außerdem ist das Instrument mitteltönig gestimmt. Vereinfacht gesagt sind die Halbtöne etwas anders gestimmt als heute üblich, dadurch klingen die Tonarten charakteristischer, aber ab einer bestimmten Anzahl von Vorzeichen schwebt der Klang ziemlich, man hat den Eindruck, die Intonation stimmt nicht ganz. Dadurch entstehen Klangreizungen, die den besonderen Charme der alten Musik unterstreichen.