Osterimpuls von Schwester Katharina

"Tun, wozu ich keine Lust habe"

Als sei der Montag nicht manchmal schon mühsam genug: Zum Start in die Arbeitswoche lädt Schwester Katharina ein, etwas zu tun, wozu man keine Lust hat. Warum? Das hat mit Gelassenheit zu tun.

 (DR)

Fällt es Ihnen eigentlich leicht montags in die Arbeitswoche zu kommen? Mir fällt es immer ein bisschen schwer. Vor allem wenn ich am Sonntag noch so viel hatte oder das ganze Wochenende so viel war. Man sagt ja tatsächlich auch, dass es Montags-Autos oder Montags-Handys gibt. Also Produkte die einfach nicht funktionieren und immer wieder etwas kaputt ist, weil sie an einem Montag von müden und lustlosen Mitarbeitern am Fließband hergestellt worden sind.

Mitten in meinem Montagsüberlegungen fällt dann wieder so ein Gebot aus dem Dekalog der Gelassenheit von Papst Johannes dem XXIII. Er sagt darin: 'Nur für heute werde ich etwas tun, wozu ich keine Lust habe es zu tun. Sollte ich mich in meinen Gedanken verletzt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass es niemand merkt. Dinge und Aufgaben zu denen ich keine Lust habe, gibt es sicher bei jedem genug. Und man schiebt es vor sich her und geht nicht dran. Und dann zu entscheiden und zu sagen: 'Ich mache das jetzt' und es dann auch zu tun. Das macht einen großen Unterschied.

Sie haben sich ja auch schon manchmal gedacht: 'Naja, so schlimm war das auch nicht.' Ich muss es nur tun und anpacken. Und dann fühle ich mich wie befreit. Im zweiten Teil dieses Gebotes, 'wenn ich mich in meinen Gedanken verletzt fühle, dann kümmere ich mich darum, dass es niemand merkt', ist genauso ein starker Auftrag. Da geht es nicht ums Schauspielern und darüber hinweggehen, dass ich jetzt richtig wütend oder sauer oder beleidigt bin. Es geht darum, es meinem Gegenüber nicht anmerken zu lassen. Das hat viel mit Disziplin zu tun. Oder auch damit, dass ich weiß wie Menschen ticken und deshalb bereit bin zu vergeben, zu verzeihen und zu vergessen. Und das bleibt Aufgabe. Nur für heute, werde ich etwas tun, wozu ich keine Lust habe es zu tun. Und sollte ich mich in meinen Gedanken verletzt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass es niemand merkt.


Quelle:
DR