Morgenimpuls von Schwester Katharina

"Petrus und sein Kamerad"

Am Hochfest Peter und Paul berichtet Schwester Katharina über die beiden ungleichen Aposteln Petrus und Paulus. Im Mutterhaus aber noch ein anderes Fest gefeiert.

Weg in den Sonnenaufgang / © Mimadeo (shutterstock)

Heute ist das Fest der beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus. Ich habe immer noch im Ohr, was eine aus Schlesien stammende Mitschwester immer gesagt hat: "Petrus und sein Kamerad". Und ich fand das schon echt witzig. Wenn man nach der Wortbedeutung "Kamerad" schaut, steht da im Duden. "Kamerad" ist eine Person, mit der jemand durch gemeinsame Tätigkeiten oder Interessen eng verbunden ist. Das kann man bei Petrus und Paulus ja schon so sagen, obwohl es kaum verschiedenere Typen als diese beiden gibt.

Petrus stammt aus Bethsaida am See Genezareth. Ursprünglich hieß er Simon, erhielt aber durch Jesus den Beinamen Petrus, zu deutsch "der Fels". Petrus war der Bruder des Apostels Andreas. Durch ihn hat er Jesus kennengelernt. Beide Brüder waren Fischer. Petrus war verheiratet und wohnte mit seiner Familie Kafarnaum.

Aus den Briefen des Paulus kann man weder sein Geburtsjahr noch seine familiäre Herkunft sicher ermitteln. Aber wenn die Apostelgeschichte recht hat, hatte Paulus zumindest eine Schwester, die in Jerusalem lebte. Dort wird auch berichtet, dass Paulus aus der Stadt Tarsus in Kilikien stammte und das römische Bürgerrecht besaß. Paulus war gebildet, war bei Gamaliel in die Schule gegangen und gehörte den Pharisäern an.

Beide hatten sehr unterschiedliche Lebens- und Berufungsgerichten. Der eine kommt durch seinen Bruder zu Jesus, der andere muss vom Pferd gestoßen werden und drei Tage richtig blind sein bis er Jesus erkennt und ihm dann umso eifriger nachfolgt. Ein bisschen passt das zum zweiten Fest das wir heute im Mutterhaus feiern. Es ist bei uns in Olpe Kommunionkinderfest.

Das ist datumsmäßig eher ein Zufall, weil wir immer einen Termin suchen müssen, an dem nicht zu viele Schützenfeste mit uns konkurrieren und die Kinder auch kommen können. Und so kommen über 300 Leute. Kommunionkinder mit ihren Eltern oder Tischmüttern, manchmal mit jüngeren Geschwistern, viele Schwestern, viele Helferinnen und Helfer. Und alle haben so ganz verschiedene Wege, die sie zur Kirche und zu Gott gebracht haben. Aber es verbindet sie die schöne Definition von: "Petrus und sein Kamerad". Es sind Personen, mit der jemand durch gemeinsame Tätigkeiten oder Interessen eng verbunden ist: mit Christus nämlich, mit dem sie durch die Eucharistie verbunden sind.


Quelle:
DR